Ladezeit eines Elektroautos: Wie lange braucht ein E-Auto zum Laden?
Zuletzt aktualisiert: Lesezeit: 7 Minuten
Du möchtest dein Elektroauto laden, weißt aber nicht wie lange das dauert? Um ehrlich zu sein, die Frage nach der Ladezeit eines Elektroautos ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die Ladedauer hängt nämlich von der Ladetechnik des Autos und somit von unterschiedlichen Faktoren ab und kann zwischen 30 Minuten und über 10 Stunden variieren.
Bevor wir in die Details eintauchen, möchten wir hervorheben, dass wir in diesem Artikel nur die Ladezeit mittels AC-Ladestation analysieren, da es die verbreitetste Art zu laden ist.
Wir haben auch einen Artikel zum Thema AC- und DC-Laden geschrieben. Solltest du dazu also noch Fragen haben, lese ihn dir durch.
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Nun gut, sprechen wir über die verschiedenen Faktoren, die die Ladezeit des Elektroautos oder eines Plug-In-Hybrid-Autos beeinflussen …
5 Faktoren, die die Ladezeit eines E-Autos beeinflussen
Die folgende Grafik veranschaulicht, welche Faktoren die Ladedauer deines Elektroautos verlängern oder verkürzen.
Faktor 1: Größe und Status der Batterie beeinflussen die Ladezeit
Die Größe und der Batteriestatus sind ein wesentlicher Faktor, die die Ladezeit deines E-Autos beeinflussen.
Größe der E-Auto Batterie
Die Batteriekapazität eines batterieelektrischen Fahrzeuges (BEV) kann von 5,8 kWh (Renault Twizy) bis 107,8 kWh (Mercedes EQS 580 4matic) reichen. Folglich ist die Ladezeit des Mercedes höher.
Wenn du die Batteriekapazität deines Elektroautos kennst, kannst du einfacher berechnen, wie lange dein E-Auto zum Laden braucht.
Beachte aber, dass dies nicht der einzige Faktor ist, der die Dauer des Ladevorgangs bestimmt. Auch der Status der Batterie spielt eine entscheidende Rolle.
Ladestand der Batterie
Ist der Akku halb voll, ist die Ladezeit des E-Autos natürlich kürzer als bei einem leeren Akku. Lädst du also die Batterie von 50 Prozent auf 100 Prozent geht das klarerweise rascher, als von 0 auf 100 Prozent.
Faktor 2: Maximale Ladeleistung des E-Autos
Nehmen wir an, dein E-Auto kann mit maximal 11 kW laden. Wenn du das Elektroauto aber an eine 22 kW Ladestation anschließt bedeutet das, dass du die Batterie deines E-Autos nur mit der maximalen Ladeleistung aufladen kannst, also in dem oben genannten Fall mit 11 kW.
Faktor 3: Maximale Ladeleistung des Ladegeräts
Andererseits wird die Ladezeit des E-Autos auch durch die maximale Ladeleistung des verwendeten Ladegeräts begrenzt.
Das heißt, auch wenn die Ladeleistung deines Fahrzeuges höher ist, als die Ladeleistung des Chargers, wirst du nicht schneller laden können. Wenn du also ein Elektroauto mit 22 kW Ladeleistung besitzt, lädt es an einer 11-kW-Ladestation trotzdem nur mit 11 kW.
Also vergiss nicht die maximale Ladeleistung der Wallboxzu überprüfen, bevor du eine kaufst. ☝
Im nächsten Abschnitt gehen wir auf die Anzahl der Phasen ein, da sie auch die Ladezeit beeinflussen.
Faktor 4: Die Anzahl der Phasen beeinflussen die Ladezeit
Die maximale Ladegeschwindigkeit von Elektroautos hängt unter anderem stark davon ab, ob du ein E-Auto mit einem einphasigen, zweiphasigen oder dreiphasigen Bordlader besitzt. Hier ein Beispiel anhand unserer Ladegeräte go-e Charger 11 kW und 22 kW:
go-e Charger 11kW | go-e Charger 22kW | Anmerkungen | |
---|---|---|---|
E-Auto mit einphasigen Lader | 1,4 kW - 3,7 kW | 1,4 kW - 7,4 kW | Länderspezifische Einschränkungen sind zu beachten |
E-Auto mit zweiphasigen Lader | 2,8 kW - 7,4 kW | 2,8 kW - 14,8 kW | Zweiphasiger Anschluss des Ladegeräts ist nicht möglich |
E-Auto mit dreiphasigen Lader | 4,2 kW - 11 kW | 4,2 kW - 22 kW | go-eCharger schaltet den Strom durch, der am Anschluss verfügbar ist |
Einige E-Autos können nur über eine oder zwei Phasen geladen werden. Für solch ein Auto kannst du trotzdem ein dreiphasiges Ladegerät verwenden, aber die Ladezeit wird sich dadurch nicht ändern.
Schauen wir uns ein paar Beispiele von Elektroauto-Modellen und deren Anzahl der Phasen an:
-
Dreiphasiges Laden: Audi e-tron, Renault Zoe, Tesla Model X, BMW i3
-
Zweiphasiges Laden: VW e-Golf, Škoda Enyag iV 50
-
Einphasiges Laden: Opel Corsa-e*, Mazda MX-30
* Opel Corsa-e mit Basisausstattung
Du kannst die maximale Ladegeschwindigkeit einer dreiphasigen Ladestation nicht nutzen, wenn dein Automodell dies nicht unterstützt.
Nicht alle Autos mit einem dreiphasigen Bordlader haben eine maximale Ladeleistung von 22 kW. Viele von ihnen können mit einer maximalen Geschwindigkeit von 11 kW geladen werden. Wie du siehst, hängt dieser Parameter vom Automodell ab.
Ein Renault Zoe hat beispielsweise eine maximale Ladeleistung von 22 kW, während ein Tesla Model 3 nur 11 kW besitzt. Trotzdem verfügen beide über einen dreiphasigen Bordlader. Gleiches gilt für Elektroautos mit nur einer Phase.
Faktor 5: Wetterbedingungen beeinflussen die Ladezeit des E-Autos
Auch die Wetterbedingungen können die Ladezeit eines E-Autos beeinflussen. Steht dein Elektroauto zum Beispiel bei kalter Jahreszeit längere Zeit im Freien, kann die Batterie stark abkühlen - und das wirkt sich leider auch auf die Ladezeit aus. Gleiches gilt für heiße Tage.
Bei zu niedriger oder zu hoher Batterietemperatur nimmt die Ladeleistung ab. So wird die Batterie vor Schäden geschützt.
Aber sind wir uns mal ehrlich ...
Du wirst nur einen Unterschied bemerken, wenn du den Ladevorgang durchgehend kontrollierst. Und das wirst du höchstwahrscheinlich nicht tun.
Was bedeutet das nun?
Wie lange braucht mein E-Auto zum Laden?
Schauen wir uns das folgende Beispiel an:
Besitzt du also beispielsweise einen Renault Zoe R110 mit einer Batteriekapazität von 41 kWh, einer Reichweite von 200 km und einer Ladeleistung von 22 kW, kannst du das Elektrofahrzeug in circa zwei Stunden aufladen. Hast du einen Tesla Model X Long Range mit einer Batteriekapazität von 95 kWh, einer Reichweite von 580 km und einer Ladeleistung von 22 kW, beträgt die Ladezeit circa 4,5 Stunden. Bei einem Mitsubishi Outlander PHEV (2018) mit einer Batteriekapazität von 13,8 kWh und einer Reichweite von 50 km sieht das wiederum anders aus. Hier beträgt die Ladedauer circa 45 Minuten.
Ist dein Elektroauto nicht in der Grafik?
Keine Sorge, im nächsten Abschnitt kannst du die Ladezeit vieler Elektroautos berechnen.
Ladezeit deines E-Autos berechnen
Mit diesem Rechner kannst du die Ladezeit deines Elektroautos berechnen.
Berechne die Ladezeit deines E-Autos
Ermittlung ungefährer Werte beim Laden von 0 auf 100 %: Die tatsächliche Ladezeit und Ladegeschwindigkeit kann aufgrund von Rundungsdifferenzen und äußerer Einflüsse abweichen. Ladeleistung beim Laden per Haushaltsstecker ist immer auf 2,3 kW begrenzt. Irrtümer vorbehalten.
Du kannst die Berechnung auch einfach manuell durchführen. Hier die Formel (für AC Laden), um die Ladezeit deines E-Autos zu berechnen:
Ladezeit deines E-Autos =
Batteriekapazität / Ladeleistung des E-Autos
Nehmen wir an, du hast ein E-Auto mit einer Batteriekapazität von 66 kWh und einem dreiphasigen Bordlader mit einer maximale Ladeleistung von 22 kW.
Wenn du dein E-Auto mit unserem go-e Charger Gemini flex 22 kW lädst, ist der Akku in circa drei Stunden von leer auf voll geladen. Bedenke aber: je voller der Akku, desto langsamer lädt er sich auf. Sobald der Akku zu 85-90% aufgeladen ist, wird der Ladevorgang sehr langsam. Daher macht es Sinn, zum Ergebnis der obigen Formel rund 30 Minuten hinzuzufügen.
66.5 kWh / 22 kW ≈ 3 h (+ ~ 30 Minuten)
Zusammenfassung
Spielt die Ladezeit von E-Autos eine Rolle?
Wenn wir ehrlich sind - nein. Du wirst dein Auto wahrscheinlich über Nacht aufladen oder tagsüber, wenn du in der Arbeit bist. In diesem Fall hast du sicherlich genug Zeit, dass das Elektroauto komplett geladen wird. Das heißt, die Ladezeit spielt für dich ohnehin keine bedeutende Rolle. Natürlich kann es Situationen geben, in denen dein E-Auto in sehr begrenzter Zeit aufgeladen werden muss, aber das passiert höchstwahrscheinlich nicht täglich.
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