1-phasiges vs 3-phasiges Laden

Einphasiges und dreiphasiges Laden wird oft zusammen mit der Ladeleistung erwähnt. Aber wo genau ist die Verbindung? Und warum reicht es nicht aus, die Ladeleistung deines E-Autos und deiner Wallbox zu kennen?

Was passiert beim Laden? Der Strom fließt vom Stromnetz durch die Wallbox und weiter in dein Elektroauto.

• 1-phasiges Laden: Der Strom fließt durch einen einzigen Leiter. Die maximale Ladeleistung beträgt 7,4 kW (in einigen Ländern ist das einphasige Laden nur mit einer geringeren Ladeleistung erlaubt oder möglich)

• 3-phasiges Laden: Der Strom fließt durch drei Leiter. Die maximale Ladeleistung beträgt 11 kW oder 22 kW. 

Wie du siehst, macht die Geschwindigkeit den Unterschied aus. Wenn es um die maximale Ladeleistung geht, sind dreiphasige Ladestationen die beste Wahl. Ladestationen mit drei Phasen können dein Elektroauto potenziell um ein Vielfaches schneller aufladen als Ladestationen mit einer Phase und sind damit ideal für jene Elektroautobesitzer, die so rasch wie möglich die Fahrt fortsetzen möchten.

Jedes Elektrofahrzeug hat eine bestimmte Anzahl von Ladephasen, ebenso wie jede AC-Ladestation.

Beispiele für Elektroautos mit einem einphasigen Bordladegerät: Opel Corsa-e*, Mazda MX-30

* Opel Corsa-e in der Grundausstattung

Beispiele für Elektroautos mit einem dreiphasigen Bordladegerät: Audi e-tron, Renault Zoe, Tesla Model X, BMW i3. 

Idealerweise solltest du eine Ladestation verwenden, die die gleiche Anzahl von Phasen wie dein E-Auto hat. Das ist aber nicht immer der Fall. 

Was passiert also, wenn du eine der folgenden Kombinationen hast?

• Einphasige Wallbox - Dreiphasiges E-Auto

• Dreiphasige Wallbox - Einphasiges E-Auto

Dein Fahrzeug wird in beiden Fällen mit einer Phase geladen, denn das schwächste Glied der Ladekette bestimmt die maximale Geschwindigkeit.

Hier ein Beispiel anhand unserer go-e Charger:

Du hast eine leistungsstarke dreiphasige Wallbox, und dein E-Auto kann dreiphasig laden. Die perfekte Kombination. 

Aber aufgepasst: denn das gilt nur, wenn die Kapazität des Stromnetzes ausreicht. Das Stromnetz deines Hauses hat nämlich nur eine begrenzte Energiemenge, die du in Anspruch nehmen kannst. Wenn diese Grenze überschritten wird, kann es zu einem Blackout kommen.

Anhand des Stromzählers in deinem Haus kannst du herausfinden, wie viele Phasen dir zum Laden deines E-Autos zur Verfügung stehen. 

Wenn auf dem Zähler 220 / 230V steht, bedeutet dies, dass du nur einen einphasigen Anschluss haben kannst. 
Wenn du 3×220 / 230V, 380 / 400V oder 380V siehst, kannst du alle drei Phasen nutzen.

Auch das Ladekabel, das du zum Aufladen verwendest, kann die Ladeleistung einschränken. Hast du unseren Leitfaden für den Kauf von Ladekabeln gelesen, weißt du bestimmt, dass es verschiedene Arten von Kabeln gibt.

Ladekabel vom Typ 1 sind nur für einphasiges Laden geeignet.

Bei der Auswahl eines Typ-2-Kabels musst du hingegen aufpassen. Du kannst entweder in der Anleitung nachlesen, wie viele Phasen das Ladekabel unterstützt, oder einen Blick auf den Stecker werfen (das Ende, das in die Steckdose des Autos kommt). Wenn es drei Phasen unterstützt, haben alle 7-poligen Löcher die gleiche Füllung. Wenn es nur eine Phase unterstützt, sehen die beiden unteren Stifte aus, als ob sie leer wären.