Was ist Peak Shaving und wie funktioniert es?

Da der Markt für Elektrofahrzeuge weiterhin wächst, entscheiden sich immer mehr Menschen für diese nachhaltige Art der Fortbewegung. Aber mit jedem zusätzlichen Elektroautofahrer kommt es auch zu immer höheren Anforderungen an das Energiemanagement.

Wie kann man dem entgegenwirken und vermeiden, dass es zu einer Überlastung des Stromnetzes oder sogar einem Blackout kommt?

Eine Möglichkeit ist das sogenannte Peak Shaving.

Solltest du noch nie davon gehört haben oder nur vage wissen, was es bedeutet, dann bist du hier genau richtig. Wir erklären dir in diesem Artikel, was Peak Shaving ist und warum es nicht nur für Elektroautobesitzer relevant ist.

Der Begriff Peak Shaving kann verwirrend sein. Während die einen den Begriff nicht kennen, denken andere, er sei nur ein anderer Name für Load Shifting, also die Verschiebung der Ladelast. Dem ist aber nicht so.

Vereinfacht ausgedrückt bedeutet Peak Shaving, dass plötzliche Spitzen im Stromverbrauch (Lastspitzen) reduziert oder geglättet werden, um das Gleichgewicht zwischen Energieangebot und -nachfrage im Stromnetz herzustellen. Ein plötzlicher Anstieg der Stromnachfrage, z. B. an einem heißen Sommertag, wenn viele Menschen ihre Klimaanlagen einschalten, kann zu einer Überlastung des Stromnetzes und zu Stromausfällen oder Blackouts führen. 

Um dies zu vermeiden, muss die Infrastruktur des Stromnetzes so gebaut werden, dass sie einer möglichst hohen Belastung standhält, auch wenn es vielleicht nur für wenige Sekunden pro Tag zu dieser Belastung kommt.

• Load Shifting, auch Lastverschiebung genannt, wird normalerweise als Begriff im Zusammenhang mit dem Laden von Elektrofahrzeugen verwendet. In diesem Falle erfolgt das Aufladen von Elektrofahrzeugen auf Zeiten mit geringer Nachfrage im Stromnetz, den sogenannten Schwachlastzeiten, statt in Zeiten mit hoher Nachfrage. Man verschiebt also sozusagen das Laden auf diese Schwachlastzeiten.

• Beim Peak Shaving, auch Lastspitzenkappung genannt, wird die Ladeleistung zu Spitzenlastzeiten begrenzt, um so eine Überlastung des Netzes zu verhindern.

Eine Überlastung des Netzes schadet der Umwelt, und um das Netz leistungsfähiger zu machen, sind erhebliche Investitionen erforderlich. Das klingt nach einem zweischneidigen Schwert, nicht wahr? 

Um einen Mittelweg zu finden, haben die Energieversorgungsunternehmen damit begonnen, Unternehmen zu ermutigen, ihren Stromverbrauch zu Spitzenlastzeiten zu reduzieren, indem sie die Preise auf der Grundlage ihrer maximalen Stromlast festlegen. 

Nehmen wir an, zwei Unternehmen verbrauchen 10.000 kWh pro Monat. Ein Unternehmen verbraucht jedoch 30 kW, also den höchsten Wert, während der Spitzenbedarf des anderen Unternehmens 70 kW beträgt. Infolgedessen zahlt das zweite Unternehmen gemäß den so genannten Nachfragegebühren mehr, weil es das Netz stärker belastet, auch wenn es sich nur um Sekunden handelt. 

Planst du deinen Kunden und Mitarbeitern, die Elektroautos fahren, kostenloses Laden anzubieten? 

Dann aufgepasst, denn das könnte deine Spitzenlast deutlich erhöhen. Denn das Aufladen von Elektrofahrzeugen erfordert in der Regel viel mehr Energie als der Betrieb herkömmlicher Bürogeräte wie Computer, Drucker, Projektoren usw.

Als Lastspitzen werden die Tageszeiten bezeichnet, zu denen der Energiebedarf am höchsten ist. Dies ist in der Regel am späten Nachmittag und frühen Abend der Fall, wenn die Menschen von der Arbeit nach Hause kommen und Lichter, Waschmaschinen und Klimaanlagen einschalten. Zu diesen Zeiten kann die Stromnachfrage die Kapazität der Kraftwerke bei weitem übersteigen, so dass teurer Spitzenstrom eingesetzt werden muss.

Gegenwärtig können private Verbraucher nicht dieselben Vorteile des Peak Shaving nutzen wie große Unternehmen, da die Strompreise für sie in der Regel nicht auf diese Weise variieren. 

Betrachte es also als eine zukunftssichere Lösung. Je mehr Menschen sich jetzt um Peak Shaving kümmern, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Netzbetreiber die Strompreise erhöhen müssen, um das gesamte Stromversorgungssystem zu modernisieren. Die Stromversorger denken auch darüber nach, zukünftig die Stromkosten für das Laden an die Menge der Ladeleistung zu koppeln. Und selbst wenn die Kosten pro Kilowattstunde irgendwann durch Lastspitzen beeinflusst werden, kannst du dich über ein sorgenfreies Aufladen deines E-Autos und niedrige Rechnungen freuen, wenn du über die notwendige Ausrüstung zum Aufladen deines Elektroautos verfügst.

Wenn du dein Elektroauto zu Hause mit einer smarten Wallbox auflädst oder dein Unternehmen über eine Flotte von Ladestationen verfügt, kannst du eine Überlastung des Netzes vermeiden.

Wie?

Hast du eine smarte Wallbox wie den go-e Charger, kannst du das kW-Limit für das Laden festlegen und sicherstellen, dass du dein Stromnetz nicht zu sehr belastest. Dies kann auch funktionieren, wenn du mehr als ein oder zwei go-e Charger hast. Lege einfach in der go-e App oder über das Backend-System ein Limit für jedes einzelne Gerät und für die gesamte Gruppe fest. 

Ein Energiemanagementsystem, wie z. B. unser go-e Controller, bietet noch mehr Kontrolle und Flexibilität bei der Energienutzung. Der Controller überwacht die Ströme im gesamten Gebäude und passt die Ladeleistung in Echtzeit an, basierend auf den voreingestellten Grenzwerten, veränderten Bedingungen und dem Energiebedarf.

Du möchtest deine Abhängigkeit vom Stromnetz verringern und gleichzeitig deinen ökologischen Fußabdruck minimieren? Dann lade mit PV-Überschuss. Es handelt sich dabei nicht um Peak Shaving im eigentlichen Sinne, aber es hilft bei der Bewältigung von Energiespitzen in Zeiten hoher Nachfrage. 

Du hast Sonnenkollektoren auf deinem Dach installiert und obwohl alle deine Geräte einwandfrei laufen, hast du noch Strom übrig? Dann speise diese mit dem go-e Charger und dem go-e Controller in einer gewünschten Geschwindigkeit in dein Elektrofahrzeug ein. Wenn die Sonne dann am Horizont verschwindet, ist die Batterie deines E-Autos voll oder fast voll, und du brauchst nur noch sehr wenig Strom aus dem Netz.

Früher war der Stromverbrauch privater Hausbesitzer kaum ein Thema, da er in der Regel zu gering war, um Probleme zu verursachen, die eine Diskussion wert waren. Mit der zunehmenden Beliebtheit von Elektroautos und der Möglichkeit, den Strom zu Hause aufzuladen, sind die privaten Nutzer nun jedoch ein wichtiger Teil des Energieverbrauchs.

Daher können Besitzer von Elektrofahrzeugen, die Peak Shaving nutzen, jetzt eine entscheidende Rolle spielen:

• Stabilisierung des Stromnetzes

• Vermeidung von Stromausfällen in Zeiten hoher Nachfrage.

Mittels Peak-Shaving können E-Autofahrer ihre Ladeleistung so anpassen, dass die Netzkapazität nicht überschritten wird, und so das Risiko von Stromausfällen während der Spitzenlastzeiten verringern. Darüber hinaus geht es beim Peak Shaving auch darum, ein wichtiger Teil der Lösung für eine zuverlässige und nachhaltige Energieverteilung zu sein. Mit anderen Worten: Indem du deine Ladegewohnheiten selbst in die Hand nimmst, trägst du zu einer grüneren und effizienteren Energiezukunft für alle bei.