Die THG-Quote 2025 in Österreich: Alles was du wissen musst!

Wenn du ein Elektroauto fährst, hast wahrscheinlich schon gehört, dass du dich für die Treibhausgasquote, kurz THG-Quote, anmelden sollst. Das bedeutet, dass du Geld für CO2-Emissionen bekommen könntest, die jemand anderer verursacht. Aber wie hoch ist die THG-Quote und wer zahlt dafür? Hilft es tatsächlich der Umwelt? Nimm dir rund fünf Minuten Zeit und lese unseren Artikel, um das herauszufinden.

• Allein für den Besitz eines vollelektrischen Fahrzeugs kannst du im Jahr 2025 bis zu 100 Euro und mehr erhalten.

• Die Beantragung der Prämie dauert nur wenige Minuten.

• Die Auszahlung ist für Privatpersonen steuerfrei.

• Du musst  die Prämie jedes Jahr neu beantragen, um sie zu erhalten.

Die Treibhausgasprämie, kurz THG-Prämie, ist eine Initiative zur Senkung der CO₂-Emissionen im Verkehr. Kraftstoffunternehmen müssen ihre Emissionen jedes Jahr reduzieren. Wenn sie das nicht selbst tun können, können sie CO₂-Einsparungen von Fahrern von Elektroautos kaufen.

Jedes Jahr wird ein Mindestprozentsatz für die CO₂-Reduzierung festgelegt. Viele Kraftstofflieferanten, wie z. B. Ölgesellschaften, können dieses Ziel nicht allein erreichen. Wenn sie die geforderte Reduktion nicht erreichen, müssen sie hohe Ausgleichszahlungen leisten. Der Kauf von Emissionseinsparungen auf dem Markt ist eine wesentlich günstigere Alternative. 

Die CO₂-Zertifikate können in der Regel über Vermittler gekauft werden, die die Quoten von den Fahrern von Elektrofahrzeugen einsammeln und sie im Namen von Kraftstoffunternehmen handeln. Einige E-Autohersteller, wie Volkswagen, und Energieversorger, wie die Salzburg AG, bieten solche Dienstleistungen auch direkt für ihre Kunden an.

Wer in Deutschland lebt und ein Elektroauto fährt, für den ist die THG-Prämie nichts Neues. In Österreich wurde sie jedoch erst im Jahr 2023 eingeführt. Daher variieren die Informationen darüber je nach Quelle, was es für Elektroautobesitzer wie Sie schwierig macht, einen klaren und einheitlichen Überblick zu bekommen. 

Wir haben die wichtigsten Unterschiede zwischen den Treibhausgasquoten in Deutschland und Österreich zusammengefasst, um dir einen besseren Überblick zu verschaffen.

In Deutschland:

• Das System ist gut entwickelt.

• Besitzern von E-Autos werden bis zu 400 €* versprochen.

• Eine Pauschale für 2.000 kWh pro Jahr. 

• Du erhältst das Geld in der Regel innerhalb weniger Monate.

• Auch wenn du dein  Elektroauto in der Öffentlichkeit auflädst, erhältst du den Bonus.

• Wie lange du das E-Auto besitzen, spielt keine Rolle.

• Der pauschalierte Stromverbrauch ist für viele Fahrzeugklassen unterschiedlich hoch angesetzt.

* Risikopreises Angebot von Geld-für-eAuto

In Österreich:

• Das höchste Auszahlungsangebot beträgt derzeit 100 €.

• Eine Pauschale für 1.500 kWh pro Jahr.

• Wer sein Elektrofahrzeug ausschließlich oder überwiegend an öffentlichen Ladesäulen auflädt, kann die finanzielle Belohnung nicht in Anspruch nehmen.* 

• Das Geld wird oft erst im nächsten Jahr oder noch später ausgezahlt, es sei denn, dein Anbieter bietet eine schnellere Auszahlung an.

• Elektromotorräder sind nicht förderfähig.

• Wenn du das Fahrzeug weniger als ein Jahr besitzen, ist dein Treibhausgasprämie wahrscheinlich niedriger.

• Der pauschale Stromverbrauch wird für alle Fahrzeugklassen auf einen Wert gesetzt.

* Bei der Beantragung der festen THG-Quote musst du keinen Nachweis über die Aufladung erbringen. Du kannst höchstens in einem kurzen Fragebogen gefragt werden, ob dein Elektroauto auch an nicht-öffentlichen Ladestationen aufgeladen wird.

Vorteile der THG-Prämie in Österreich

• Du erhältst eine jährliche Prämie nur für den Besitz eines vollelektrischen Autos.

• Das Antragsverfahren ist schnell.

• Du unterstützt den Umstieg auf umweltfreundlichere Mobilität.

• Du kannst  jedes Jahr und für mehrere Fahrzeuge einen Antrag stellen.

Nachteile der THG-Prämie in Österreich

• Sie macht es für die Mineralölgesellschaften billiger, die Zielvorgaben zu erfüllen und die Kraftstoffpreise niedrig zu halten.

• Es kann mehr als ein Jahr dauern, bis man die Auszahlung erhält.

• Nur der eingetragene Eigentümer kann einen Antrag stellen.

• Plug-in-Hybride sind nur theoretisch förderfähig.

Den THG-Bonus können alle in Österreich zugelassenen Halter von Elektrofahrzeugen in Anspruch nehmen, also auch Privatpersonen, Unternehmen und Leasingnehmer. Voraussetzung ist, dass dein E-Auto über eine Zulassungsbescheinigung Teil I im Sinne der Fahrzeugzulassungsverordnung verfügt. 

Fahrzeuge, die für die THG-Prämie in Frage kommen:

• Elektrofahrzeuge zur Personenbeförderung (M1 & M2)

• E-Busse (M3)

• Leichte elektrische Nutzfahrzeuge (N1)

• Elektro-Lkw (N2 & N3)

• Vierrädrige und zweispurige Fahrzeuge der Klasse L (L6e & L7e)

Nicht förderfähige Fahrzeuge:

• Plug-in-Hybride*

• E-Scooter und E-Motorräder

• Wasserstoff- und Erdgasfahrzeuge

• E-Bikes

* Theoretisch kannst du eine THG-Prämie für den Strom erhalten, den du zum Aufladen deines Plug-in-Hybridfahrzeugs verwendest, wenn du einen jährlichen Energieverbrauch von 10.000 kWh oder mehr nachweist. In der Praxis akzeptieren die meisten Makler jedoch ausschließlich Anträge von Besitzern von reinen Elektrofahrzeugen.

Der tatsächliche Betrag, den du erhältst, hängt davon ab, welchen Anbieter du wählst. Bei einigen, wie epuls, kannst du dir den Betrag sofort auszahlen lassen (z. B. 82 €). Andere, wie die Kelag, bieten die Prämie ausschließlich ihren Kunden an und zahlen 200 € anteilig über zwei Jahre als Gutschrift auf deine Energierechnung aus. Werfe einen Blick auf die vollständige Übersicht.

Einige Broker wie epuls bieten einen festen Bonus an, der sofort ausgezahlt wird. Das ist eine bequeme Option, wenn du das Geld lieber sofort auf deinem Konto haben möchtest. Bedenke jedoch, dass der Betrag im Vergleich zu anderen Auszahlungsoptionen wahrscheinlich niedriger ist.

Einige Anbieter bieten auch feste Prämien an, aber die Auszahlung dauert länger. Du musst ein Jahr oder sogar länger warten. Der Vorteil: Der Betrag ist in der Regel höher als der, den du bei einem Sofortbonus erhältst.

Da die THG-Prämie eine Neuheit ist, haben die Anbieter ziemlich viel Freiheit, die Bedingungen dafür selbst zu gestalten. So bietet z.B. die Kelag oder der Ladegerätehersteller MOON POWER bis zu 90 € Prämie bei anteiliger Auszahlung während des Jahres.

Unabhängig davon, welche Auszahlungsoption du wählst, kann das Geld, das du erhältst, mehrere hundert Kilowattstunden Fahrleistung abdecken, ein paar Besuche in einer Premium-Autowaschanlage bezahlen oder deine Netflix-, Spotify- oder Fitnessstudio-Mitgliedschaft für ein ganzes Jahr abdecken.

Wenn es dir nichts ausmacht, bis zum nächsten Jahr auf dein Geld zu warten, bieten diese Anbieter die höchsten Prämien:

• Quotlix - €100

• INSTADRIVE - €100

• CO2Prämie.at - €100

• Verbund - €100

Weitere Anbieter mit fixen Auszahlungen:

• Carbonify - 95 € + 5 € Empfehlungsbonus

• Salzburg AG - 90 €

• Volkswagen - 90 €

• Elektrovorteil - 90 €

• neoom - 85 €

• WirKaufenDeineTHG - 70 € + 10 € Neukundenbonus

• OnlineFuels - 70 €

Diese zahlen in der Regel nach der Zertifizierung durch das Umweltbundesamt aus - oft ab August 2026 für deinen Antrag 2025.

Du brauchst das Geld schneller? Diese Optionen zahlen dir innerhalb von 30 Tagen, aber der Betrag ist etwas niedriger:

• Quotlix - 85 €

• epuls (über Elektromobilitätsclub) - 82 €

• Carbonify - 75 € + 5 € Neukundenbonus

• INSTADRIVE - 70 €

Wenn du mehr als 10.000 kWh/Jahr verbrauchst, kannst du  ein maßgeschneidertes Angebot auf kWh-Basis beantragen. Wenn du beispielsweise dein E-Auto zu Hause an einer Wallbox mit einem MID-konformen Zähler, wie unserem go-e Charger PRO, lädst, kannst du 6 Cent/kWh als THG-Bonus von MOON POWER oder 6,5 Cent/kWh von CO2Prämie.at erhalten. Um eine solche Prämie zu beantragen, musst du einen Nachweis über die genaue Menge des verbrauchten Stroms erbringen.

Die meisten Leute denken, dass alle Anbieter im Grunde genommen gleich sind, aber sie könnten nicht falscher liegen. Die richtige Wahl hängt ganz von deiner Situation ab.

Wenn die Ladedaten messbar sind, kannst du eine Vergütung pro kWh erhalten, die im vorangegangenen Kalenderjahr geladen wurde (z. B. 2024, wenn du dich 2025 bewirbst). Ist dies nicht der Fall, gilt die Pauschale. In Österreich werden die CO₂-Einsparungen dann auf der Grundlage von 1.500 kWh pro Jahr und Fahrzeug geschätzt. Wie hoch die Auszahlung ist, hängt vom aktuellen CO₂-Zertifikatemarkt und dem Provisionsmodell des Anbieters ab.

Jeder spricht über die THG-Prämie, als ob es sich dabei um eine Raketenwissenschaft handeln würde. Das ist sie aber nicht. Um sie zu beantragen, muss man kein Politikexperte sein. Wenn du ein Elektroauto hast und nachweisen kannst, dass du eine Wallbox besitzt und betreibst, ist das schon die halbe Miete.

Du kannst die THG-Prämie in fünf einfachen Schritten beantragen. Alles, was du tun musst, ist, einen Prämienvermittler auszuwählen, deinen Fahrzeugschein hochzuladen, das Formular einzureichen und auf die Bestätigung deines Antrags zu warten. 

• Schritt 1: Wähle einen Anbieter

Wähle einen THG-Anbieter wie Quotlix, Carbonify oder INSTADRIVE. Informiere dich über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, um sicherzugehen, dass du eine geeignete Option gefunden hast.

• Schritt 2. Erstelle deinen Antrag

Gehe auf die Website oder App des Anbieters und gebe deine persönlichen Daten ein. 

• Schritt 3. Lade deine Zulassungsbescheinigung hoch

Mache ein Foto oder einen Scan der Vorder- und Rückseite deiner Zulassungsbescheinigung Teil I. Denke daran, dass dein Name als Fahrzeughalter aufgeführt sein muss. 

• Schritt 4. Füge deine Bankdaten hinzu und sende das Formular ab

Du musst deine Bankdaten, wie z.B. deinen IBAN oder die Daten deinen digitalen Geldbörse, für die Auszahlung angeben. 

• Schritt 5: Warte auf die Bestätigung

Du erhältst eine E-Mail mit der Bestätigung, dass dein Antrag bearbeitet wird. Innerhalb der nächsten Wochen, wenn alle deine Angaben erfolgreich geprüft worden sind, erhältst du eine Bestätigungs-E-Mail, dass dein Antrag an das österreichische Umweltbundesamt weitergeleitet wird. Zu diesem Zeitpunkt erhältst du die Auszahlung garantiert.

Die Frist für die Treibhausgasprämie 2025 ist der 31. Januar 2025. Wenn du deinen Antrag bis dahin nicht eingereicht hast, kannst du dies bis zum 31. Januar 2026 nachholen, um dir die Prämie für das Folgejahr zu sichern. 

Verkaufst du dein E-Auto, dann vergiss nicht, die Treibhausgasprämie zu beantragen. Viele Anbieter verpflichten dich, ihnen die Abmeldung deines Elektroautos mitzuteilen, damit sie den aliquoten Anteil von dir zurückfordern können, um diesen an den nachfolgenden Eigentümer weiterzugeben.

Ja, du musst die THG-Quote jedes Kalenderjahr neu beantragen, wenn du weiterhin an deinem Elektroauto verdienen möchtest. Die THG-Prämie wird nicht automatisch gewährt. Einige Anbieter bieten mehrjährige Verträge an. Wenn du zum Beispiel einen Zweijahresvertrag abschließt, wird die THG-Quote im zweiten Jahr automatisch für dich beantragt.

Achte auf die Vertragslaufzeit und die Kündigungsbedingungen. Wenn du mit deinem Anbieter nicht mehr zufrieden bist oder im nächsten Jahr zu einem besseren Angebot wechseln willst, solltest du dich vergewissern, dass du nicht in der Zwickmühle bist.

Die aktuellen THG-Quotenziele Österreichs laufen bis 2030. Wenn du also schon jetzt elektrisch fahren oder einen baldigen Umstieg planst, kannst du noch einige Jahre lang mit dem Bonus rechnen.

Wird er über 2030 hinaus gelten? 

Das ist möglich. Das hängt von politischen Entscheidungen ab und davon, wie schnell wir unsere Klimaziele erreichen. 

Kann eine Politik, die den Planeten retten soll, den Fortschritt tatsächlich bremsen? Die THG-Quote in Österreich hat hohe Ziele, aber Kritiker behaupten, sie könnte mehr Probleme als Lösungen schaffen.

Ob man der THG-Quote das Etikett „Greenwashing“ verpassen kann, hängt von der eigenen Sichtweise ab. Um das Thema besser zu verstehen, betrachte folgendes Beispiel: Ein Ölunternehmen kauft eine große Anzahl von CO₂-Zertifikaten von Elektroautobesitzern, setzt aber seine Haupttätigkeit mit geringen Veränderungen fort. Auf diese Weise kann es behaupten, „grün“ zu sein, ohne dass es intern nennenswerte Verbesserungen gibt.

Die THG-Quote belohnt vor allem die Verwendung bestehender sauberer Kraftstoffe. Gleichzeitig bietet sie aber auch keine ausreichenden Anreize für die Entwicklung und Einführung neuerer Technologien wie fortschrittlicher Wasserstoff oder nachhaltige Biokraftstoffe. Mit anderen Worten: Die Unternehmen, die die Zertifikate kaufen können, sehen möglicherweise nicht die Notwendigkeit, ihre eigenen Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten.

Aufgrund der Quotenstruktur ist es schwierig, die insgesamt erzielten Treibhausgasreduktionen genau vorherzusagen. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass ein E-Auto 1.500 kWh pro Jahr verbraucht, aber das ist nicht bei jedem Fahrzeug der Fall. Diese Ungewissheit macht es schwierig, die Umweltwirksamkeit der Politik vollständig zu bewerten.