Die THG-Prämie 2025 in Deutschland: Alles was du wissen musst!

Wenn du ein Elektroauto fährst, hast wahrscheinlich schon gehört, dass du dich für die Treibhausgasprämie, kurz THG-Prämie, anmelden sollst. Das bedeutet, dass du Geld für CO2-Emissionen bekommen könntest, die jemand anderer verursacht. Aber wie hoch ist die THG-Prämie und wer zahlt dafür? Hilft es tatsächlich der Umwelt? Nimm dir rund fünf Minuten Zeit und lese unseren Artikel, um das herauszufinden.

• Für den Besitz eines vollelektrischen Fahrzeugs kannst du im Jahr 2025 rund 100 Euro erhalten, ohne einen Lade- oder Kilometernachweis erbringen zu müssen.

• Die Beantragung der Prämie dauert nur wenige Minuten.

• Die Auszahlung ist für Privatpersonen steuerfrei.

• Du musst  die Prämie jedes Jahr neu beantragen, um sie zu erhalten.

Die Treibhausgasprämie, kurz THG-Prämie, ist eine Initiative zur Senkung der CO₂-Emissionen im Verkehr. Kraftstoffunternehmen müssen ihre Emissionen jedes Jahr reduzieren. Wenn sie das nicht selbst tun können, können sie CO₂-Einsparungen von Fahrern von Elektroautos kaufen.

Jedes Jahr wird ein Mindestprozentsatz für die CO₂-Reduzierung festgelegt. Viele Kraftstofflieferanten, wie z. B. Ölgesellschaften, können dieses Ziel nicht allein erreichen. Wenn sie die geforderte Reduktion nicht erreichen, müssen sie hohe Ausgleichszahlungen leisten. Der Kauf von Emissionseinsparungen auf dem Markt ist eine wesentlich günstigere Alternative. 

Die CO₂-Zertifikate können in der Regel über Vermittler gekauft werden, die die Quoten von den Fahrern von Elektrofahrzeugen einsammeln und sie im Namen von Kraftstoffunternehmen handeln. Einige E-Autohersteller, wie Volkswagen, und Energieversorger, wie die Salzburg AG, bieten solche Dienstleistungen auch direkt für ihre Kunden an.

Vorteile der THG-Prämie

• Du erhältst einen jährlichen Bonus nur für den Besitz eines vollelektrischen Autos.

• Das Antragsverfahren ist schnell und einfach.

• Die THG-Prämie unterstützt die Umstellung auf saubere Mobilität.

• Du kannst jedes Jahr und für mehrere Fahrzeuge einen Antrag stellen.

• Einige Elektro-Motorräder sind förderfähig

Nachteile der THG-Prämie

• Dadurch wird es für die Ölgesellschaften billiger, ihre Ziele zu erreichen und die Kraftstoffpreise niedrig zu halten.

• Es kann Wochen oder Monate dauern, bis die Auszahlung erfolgt.

• Nur der eingetragene Eigentümer kann einen Antrag stellen.

• Plug-in-Hybride sind nicht förderfähig.

Die THG-Quote können alle in Deutschland zugelassenen Halter von Elektrofahrzeugen in Anspruch nehmen, also auch Privatpersonen, Unternehmen und Leasingnehmer. Voraussetzung ist, dass dein E-Auto über eine Zulassungsbescheinigung Teil I im Sinne der Fahrzeugzulassungsverordnung verfügt. 

Fahrzeuge, die für die THG-Prämie in Frage kommen:

• Vollelektrische Personenkraftwagen

• Zugelassene Elektromotorräder über 11 kW

• Elektrotransporter oder Nutzfahrzeuge

• Lastkraftwagen

• Elektrobusse

Zertifizierbar: M1, N1, N2, N3, M3, L3e, L3e-A2, L3e-A3, L4e, L4e-A2, L4e-A3, L5e, L5e-A, L5e-B, L7e, L7e-A1, L7e-A2, L7e-B1, L7e-B2, L7e-CP, L7e-CU

Nicht förderfähige Fahrzeuge:

• Plug-in-Hybride - weil sie immer noch Kraftstoff verbrauchen

• Motorroller und E-Bikes ohne offizielle Zulassung

• Leichte E-Mopeds, die kein Nummernschild benötigen

Nicht zertifizierbar: L1e, L1e-A, L1e-B, L2e, L2e-P, L2e-U, L3e-A1, L3e (Strukturfeld 4 = B), L4e-A1, L6e-A, L6e-BP, L6e-BU, 24, 25

Der Betrag, den du erhältst, hängt vom jeweiligen Broker* ab. Einige Anbieter, wie ERGO, bieten sofortige Auszahlungen von durchschnittlich rund 60 Euro. Andere, wie Smartificate, bieten feste Auszahlungen mit einer Wartezeit an, die im Durchschnitt höher sind - etwa 90 €.

Nicht wenige Broker, wie THG-Quotenportal, bieten eine festen Prämie an, der sofort ausgezahlt wird. Sobald das Unternehmen deine Daten überprüft hat, wird die Prämie innerhalb weniger Arbeitstage auf dein Bankkonto überwiesen. Dies ist eine bequeme Option, wenn du das Geld lieber sofort auf deinem Konto haben möchtest.

Einige Anbieter, wie INSTADRIVE, bieten auch feste Prämien an, aber die Auszahlung dauert länger. Du. musst ein Jahr oder sogar länger warten. Der Vorteil: Der Betrag ist in der Regel höher als der, den du bei einem Sofortbonus erhalten würdest.

Alles in allem kann das Geld, das du erhältst, mehrere hundert Kilowattstunden Fahrleistung abdecken, ein paar Besuche in einer Premium-Autowaschanlage bezahlen oder deine Netflix-, Spotify- oder Fitnessstudio-Mitgliedschaft für ein ganzes Jahr abdecken.

Die höchsten THG-Prämien sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich. Feste Sofortprämien liegen zwischen 60 € und 70 €. Anbieter mit festen Boni mit Wartezeit bieten bis zu 105 €.

1. THG-Quotenportal - €70

2. Geld-für-eAuto - €70

3. ERGO - €65

4. Instadrive - €65

5. Quotlix - €60

1. Smartificate - €105

2. Stadtwerke Norderstedt - €100

3. THG-Experten - €100

4. Elektrovorteil.de - €90

5. E-Mobility.energy - €80 + €30 new customer bonus

6. Maingau Energie - €87

7. INSTADRIVE - €85

8. M3E THG-Quoten - €85

9. ERGO - €85

10. Vattenfall - €85

Der wichtigste Wert für die Berechnung ist die Menge an CO₂, die pro Jahr eingespart werden muss. Im Jahr 2025 sind das 746 kg. Die finanzielle Belohnung, die du erhältst, hängt vom Marktpreis der CO₂-Zertifikate ab, der schwankt, und wird dir nach Abzug der Provision des Anbieters ausgezahlt.

Die Regierung hat eine Durchschnittsberechnung vorgenommen. Sie geht davon aus, dass jedes Elektroauto 2000 kWh Strom pro Jahr verbraucht. Auf dieser Grundlage spart jedes Elektroauto etwa 746 kg CO₂ pro Jahr. Das sind 0,746 Tonnen CO₂. 

Der Betrag, den Makler für dein CO₂-Zertifikat erhalten, hängt vom Marktpreis für CO₂-Einsparungen ab (der sich häufig ändert).

Jeder spricht über die THG-Prämie, als ob es sich dabei um eine Raketenwissenschaft handeln würde. Das ist sie aber nicht. Um sie zu beantragen, muss man kein Politikexperte sein. Wenn du ein Elektroauto hast und nachweisen kannst, dass du eine Wallbox besitzt und betreibst, ist das schon die halbe Miete.

Du kannst die THG-Prämie in fünf einfachen Schritten beantragen. Alles, was du tun musst, ist, einen Prämienvermittler auszuwählen, deinen Fahrzeugschein hochzuladen, das Formular einzureichen und auf die Bestätigung deines Antrags zu warten. 

• Schritt 1: Wähle einen Anbieter

Wähle einen Anbieter wie ERGO, Carbonify oder INSTADRIVE. Informiere dich über die Geschäftsbedingungen, um sicherzustellen, dass du eine geeignete Option gefunden haben.

• Schritt 2. Erstelle deinen Antrag

Gehe auf die Website oder App des Anbieters und gebe deine persönlichen Daten ein. 

• Schritt 3. Lade deine Zulassungsbescheinigung hoch

Mache ein Foto oder einen Scan der Vorder- und Rückseite deiner Zulassungsbescheinigung Teil I. Denke daran, dass dein Name als Fahrzeughalter aufgeführt sein muss. 

• Schritt 4. Füge deine Bankdaten hinzu und sende das Formular ab

Du musst deine Bankdaten, wie z.B. deinen IBAN oder die Daten deinen digitalen Geldbörse, für die Auszahlung angeben. 

• Schritt 5: Warte auf die Bestätigung

Du erhältst eine E-Mail mit der Bestätigung, dass dein Antrag bearbeitet wird. Innerhalb der nächsten Wochen, wenn alle deine Angaben erfolgreich geprüft worden sind, erhältst du eine Bestätigungs-E-Mail, dass dein Antrag an das deutsche Umweltbundesamt weitergeleitet wird. Zu diesem Zeitpunkt erhältst du die Auszahlung garantiert.

Du kannst die THG-Prämie bereits innerhalb von 24 Stunden erhalten, es kann aber auch 8-9 Monate dauern. Der genaue Zeitpunkt hängt von zwei Faktoren ab: dem von dir gewählten Anbieter und dem von dir gewählten Auszahlungsmodell.

Bei Sofortauszahlungsoptionen erhältst du das Geld für dein Elektroauto möglicherweise innerhalb von 24 bis 72 Stunden nach Einreichung deiner Unterlagen, aber der Betrag ist in der Regel niedriger.

Garantierte Auszahlungen bieten einen festen Betrag und werden in der Regel innerhalb weniger Wochen bearbeitet.

Bei marktbasierten Auszahlungen musst du unter Umständen einige Monate warten. Im Jahr 2024 warteten viele Menschen bis zu 6-9 Monate.

Wenn du also schnelles Geld wünscht, solltest du dich für ein Festbetrags- oder Expressangebot entscheiden. Wenn es dir nichts ausmacht, zu warten, sind flexible Optionen mit höheren Auszahlungen vielleicht besser.

Die THG-Prämie muss bis zum 15. November 2025 bei der Umweltagentur eingereicht werden. Die meisten Anbieter benötigen deine Unterlagen jedoch mindestens zwei Wochen früher, um alles rechtzeitig bearbeiten zu können. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du den Antrag bis spätestens 31. Oktober 2025 stellen.

Solltest du vorhaben dein E-Auto zu verkaufen, dann überlege dir gut, ob du die Prämie beantragen möchtest. Die Treibhausgasprämie ist auf eine Auszahlung pro Fahrzeug und Jahr begrenzt. Das bedeutet, dass der neue Besitzer eines Elektroautos die Prämie nicht beantragen kann.

Ja, du musst die THG-Prämie jedes Kalenderjahr neu beantragen, wenn du weiterhin mit deinem Elektroauto Geld verdienen willst. Die THG-Prämie wird nicht automatisch gewährt. Einige Anbieter bieten mehrjährige Verträge an. Wenn du zum Beispiel einen Zweijahresvertrag abschließt, wird die THG-Prämie im zweiten Jahr automatisch für dich beantragt.

Achte auf die Vertragslaufzeit und die Kündigungsbedingungen. Wenn du mit deinem Anbieter nicht mehr zufrieden bist oder im nächsten Jahr zu einem besseren Angebot wechseln willst, solltest du dich vergewissern, dass du nicht in der Klemme sitzt.

Die aktuellen THG-Quotenziele Deutschlands laufen bis 2030. Wenn du also schon jetzt elektrisch fahren oder einen baldigen Umstieg planst, kannst du noch einige Jahre lang mit dem Bonus rechnen.

Wird er über 2030 hinaus gelten? 

Das ist möglich. Das hängt von politischen Entscheidungen ab und davon, wie schnell wir unsere Klimaziele erreichen.

Kann eine Politik, die den Planeten retten soll, den Fortschritt tatsächlich bremsen? Die THG-Prämie in Deutschland hat hohe Ziele, aber Kritiker behaupten, sie könnte mehr Probleme als Lösungen schaffen.

Ob man der THG-Quote das Etikett „Greenwashing“ verpassen kann, hängt von der eigenen Sichtweise ab. Um das Thema besser zu verstehen, betrachte folgendes Beispiel: Ein Ölunternehmen kauft eine große Anzahl von CO₂-Zertifikaten von Elektroautobesitzern, setzt aber seine Haupttätigkeit mit geringen Veränderungen fort. Auf diese Weise kann es behaupten, „grün“ zu sein, ohne dass es intern nennenswerte Verbesserungen gibt.

Die THG-Quote belohnt vor allem die Verwendung bestehender sauberer Kraftstoffe. Gleichzeitig bietet sie aber auch keine ausreichenden Anreize für die Entwicklung und Einführung neuerer Technologien wie fortschrittlicher Wasserstoff oder nachhaltige Biokraftstoffe. Mit anderen Worten: Die Unternehmen, die die Zertifikate kaufen können, sehen möglicherweise nicht die Notwendigkeit, ihre eigenen Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten.

Aufgrund der Quotenstruktur ist es schwierig, die insgesamt erzielten Treibhausgasreduktionen genau vorherzusagen. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass ein E-Auto 1.500 kWh pro Jahr verbraucht, aber das ist nicht bei jedem Fahrzeug der Fall. Diese Ungewissheit macht es schwierig, die Umweltwirksamkeit der Politik vollständig zu bewerten.