Energiegemeinschaften in Österreich: Wie du mitmachen oder selbst starten kannst

Der Beitritt zu einer Energiegemeinschaft bedeutet im Grunde: „Ich bin bereit, ein paar zusätzliche Schritte zu unternehmen, um saubere, lokale Energie zu nutzen, anstatt mich vollständig auf das Stromnetz zu verlassen.“ Eine eigene Energiegemeinschaft gründen? Das ist nochmal eine ganz andere Ebene. Du erklärst damit: „Ich bin hier, um wirklich etwas zu verändern!“

Dieser Artikel ist der richtige Leitfaden für dich, wenn du:

• wissen möchtest was eine Energiegemeinschaft eigentlich ist und in welchen Formen sie existiert

• bereits mit dem Konzept vertraut bist und dich einer Energiegemeinschaft anschließen möchtest

• Hilfe brauchst, um als lokaler „Changemaker“ eine eigene Gemeinschaft zu gründen

Eine Energiegemeinschaft ist eine Gruppe von Menschen, die sich zusammentun, um grüne Energie zu erzeugen und zu teilen, anstatt sie zu verschwenden oder ins Netz einzuspeisen. Es geht darum, jede Kilowattstunde Energie für einen guten Zweck zu nutzen. Einige wenige Menschen (oder eine ganze Straße, eine Stadt oder ein Gewerbegebiet) schließen sich zusammen, um grüne Energie zu erzeugen und sie lokal zu nutzen.

Das Ziel einer Energiegemeinschaft ist es, Geld zu sparen, die Abhängigkeit von großen Energieversorgern zu verringern und die Umstellung auf saubere Energie durch Zusammenarbeit zu unterstützen.

Durch die gemeinsame Nutzung sauberer Energie wie Photovoltaik-, Wasser- oder Windkraft können die Mitglieder:

• ihre Stromrechnungen senken

• unabhängiger von großen Energieversorgern werden

• die Umstellung auf erneuerbare Energien unterstützen

Du hast wahrscheinlich schon verstanden, dass es nicht nur darum geht, Geld zu sparen. Es geht auch darum, die Kontrolle zu übernehmen und etwas Positives für die Zukunft zu tun.

In der Regel erzeugen einige Mitglieder Strom durch Sonnenkollektoren, Windturbinen oder andere erneuerbare Energiequellen, während andere diese gemeinsam genutzte Energie verbrauchen. Private Anlagen sind jedoch kein Muss. Viele Gemeinschaften verlassen sich auf gemeinsame Anlagen, die sich auf öffentlichen Gebäuden oder kommunalen Grundstücken befinden.

Wenn Gemeinschaften gemeinsame Anlagen einrichten, z. B. auf Freiflächen, wird die Energie unter den Mitgliedern aufgeteilt. Das bedeutet, dass du den Strom entweder direkt nutzt oder eine Gutschrift auf deine Stromrechnung erhältst. Moderne Systeme überwachen die Energieflüsse in kurzen Abständen (z. B. alle 15 Minuten). Dies gewährleistet eine gerechte Verteilung auf der Grundlage der individuellen Beiträge und des Verbrauchs.

Für die Teilnahme ist in der Regel eine einmalige Gebühr oder ein Investitionsanteil zu entrichten, und es fallen nur geringe oder keine laufenden Mitgliedsbeiträge an. Die genauen Bedingungen variieren jedoch je nach Standort.

Wenn die Energiegemeinschaft nicht genug Strom produziert, wirst du trotzdem mit Strom versorgt. Der zusätzlich benötigte Strom wird automatisch von deinem normalen Energieversorger bezogen. Du bemerkst den Wechsel nicht, da es keine Unterbrechungen in der Stromversorgung gibt.

Es gibt drei Haupttypen von Energiegemeinschaften: kleine lokale Gemeinschaften, regionale Gruppen und große bundesweite Netzwerke wie die BEG. Sie unterscheiden sich in ihrer Größe und in der Art der Leistungen, die die Mitglieder erhalten.

Dies ist die kleinste Form, in der Regel innerhalb eines Gebäudes, etwa eines Wohnblocks. Sie eignet sich gut für die gemeinsame Nutzung von Solaranlagen auf dem Dach durch Nachbarn im selben Haus.

Vorteil:

• Keine Netzentgelte, da die Energie direkt innerhalb des Gebäudes geteilt wird

Nachteil:

• Die Energieabdeckung ist begrenzt

Diese sind auf ein lokales oder regionales Gebiet beschränkt, z. B. ein Dorf oder einen Stadtteil. Gut, wenn deine Freunde oder Nachbarn gemeinsam grün werden wollen.

Vorteil:

• Spare bis zu 57 % der Netzentgelte durch die gemeinsame Nutzung von Energie vor Ort

Nachteil:

• Funktioniert nur in bestimmten Gebieten

Diese können sich über ganz Österreich erstrecken. Jeder kann mitmachen, überall. Perfekt für Einzelpersonen, Unternehmen und Gemeinden, die einen einfachen und flexiblen Weg suchen, sich an der Energiewende zu beteiligen. Ein Beispiel für eine solche Gemeinschaft ist die Bürgerenergiegemeinschaft ÖSTERREICH der FAMILY OF POWER SCE mbH, mit einem tollen Energiemix aus 60% Wasserkraft und 40% Photovoltaik.

Vorteil:

• Hohe Flächendeckung, mehr Flexibilität, keine Begrenzung der Größe oder der Teilnehmerzahl

Nachteil:

• Keine Netzentgeltnachlässe (aber hoher Eigenverbrauch gleicht das aus)

Eine Energiegemeinschaft ist für alle geeignet, die Strom verbrauchen und ihre Kosten senken und umweltfreundlicher werden wollen - von Privatpersonen bis hin zu großen Unternehmen. Du musst kein eigenes Kraftwerk haben, um einer Gemeinschaft beizutreten. Einige Gemeinschaften errichten eine gemeinsame Anlage (z. B. Solarfelder oder Dachpaneele auf einer Schule), und jeder, der dazu beiträgt, profitiert von einem Anteil an der sauberen Energie.

Energiegemeinschaften sind gut geeignet, wenn du:

• Geld für Strom sparen möchtest

• ein Unternehmen oder ein Wohnprojekt betreibst und dich für Nachhaltigkeit interessiert

• einfach bereit bist, saubere Energie zu unterstützen

• Photovoltaik-, Wasser- oder Windkraftanlagen besitzt und sie mit anderen teilen möchtest

Mitmachen kann fast jeder in Österreich, der einen Stromanschluss hat, also Privatpersonen, Unternehmen, Betriebe, Vereine und Gemeinden. Und du musst deinen Energieversorger nicht wechseln. Wenn die Gemeinschaft nicht deinen gesamten Bedarf deckt, kommt der Rest wie bisher aus dem Netz.

Um eine Energiegemeinschaft zu gründen, benötigst du mindestens zwei Mitglieder, erneuerbare Energiequellen und Zugang zum Stromnetz. Rechtlich gesehen muss die Gruppe als eingetragener Verein gegründet werden.

Nach dem Gesetz (§79 EAG und §16a-16c ElWOG) müssen Energiegemeinschaften:

• aus zwei oder mehr Personen, Unternehmen oder Organisationen bestehen

• als juristische Person gegründet sein (z.B. Genossenschaft, GmbH, Verein)

• sich auf erneuerbare Energie konzentrieren

• offen und freiwillig“ sein - neue Mitglieder müssen zugelassen werden, es sei denn, es gibt einen triftigen Grund (z. B. begrenzte Erzeugungskapazität)

Gemeinden können nicht alleine eine Energiegemeinschaft gründen, aber sie können einer solchen beitreten oder sie mit anderen zusammen gründen.

Egal, ob du eine kleine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder eine große überregionale Gemeinschaft gründen willst, das Gesetz ist auf deiner Seite. 

Nach den österreichischen Bestimmungen kann jeder Stromkunde beitreten oder mit gründen:

• Gemeinsame Erzeugungsanlage (GEA)

• Erneuerbare-Energien-Gemeinschaft (EEG)

• Bürger-Energie-Gemeinschaft (BEG)

Diese Gemeinschaften müssen sich auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik-, Wasser- oder Windkraft konzentrieren und können den von ihnen erzeugten Strom verbrauchen, speichern oder verkaufen. Die Gruppe muss als juristische Person gegründet werden, häufig eine Genossenschaft oder ein Verein, und der lokale Netzbetreiber ist gesetzlich verpflichtet, dich anzuschließen, sofern du die technischen Kriterien erfüllst.

Einfach ausgedrückt: Wenn du mitmachen willst, kannst du das. Das Gesetz sorgt dafür, dass die Tür offen ist.

Zu den wichtigsten Vorteilen gehören die Einsparung von Stromkosten und die Unterstützung grüner Energie. Darüber hinaus bieten Energiegemeinschaften oft nette Extras wie E-Carsharing, die eine Mitgliedschaft noch attraktiver machen.

Mit der BEG von FAMILY OF POWER können die Mitglieder zum Beispiel:

• Saubere Energie zu niedrigen Preisen kaufen

• Elektroautos mit 100 % erneuerbarer Energie aufladen

• Ermäßigte Produkte wie smarte Wallboxen von go-e erhalten

• Teil von etwas Sinnvollem sein

In den meisten Fällen ist der Prozess so einfach wie nur möglich. Du kannst jederzeit online in wenigen Schritten beitreten. Was genau du tun musst, hängt davon ab, ob du ein Kraftwerk besitzt oder nicht.

So funktioniert es, wenn du beitreten willst:

1. BEG-Formular herunterladen und abschicken: Das Formular „Vereinbarung über Eigentum und Nutzung der Energieerzeugungsanlage“ herunterladen, ausfüllen, ausdrucken, unterschreiben und per E-Mail an buergerenergie@familyofpower.at senden.

2. Werde Mitglied und kapitalisiere deinen Anteil: Bezahle die einmalige Gebühr für deinen Geschäftsanteil und die Aktivierung. Die Zahlung erfolgt automatisch über SEPA. Es fallen keine laufenden Mitgliedsbeiträge an.

3. Stimme der Zusatzvereinbarung online zu: Logge dich in das Kundenportal deines Netzbetreibers ein und akzeptiere die Zusatzvereinbarung. Du hast dafür 30 Tage Zeit.

1. Lade das BEG-Formular herunter und sende es ein: Hole dir die Energie- und Leistungsbezugsvereinbarung, fülle und drucke sie aus, unterschreibe sie und sende sie per E-Mail an buergerenergie@familyofpower.at.

2. Sichere dir deinen Geschäftsanteil und aktiviere dein Konto: Bezahle die einmalige Gebühr für deinen Geschäftsanteil und die Freischaltung. Die Zahlung erfolgt automatisch über SEPA. Es fallen keine laufenden Mitgliedsbeiträge an.

3. Akzeptiere die Zusatzvereinbarung online: Logge dich in das Kundenportal deines Netzbetreibers ein und akzeptiere die Zusatzvereinbarung. Du hast dafür 30 Tage Zeit.

Genau wie bei den Leistungen hat jede Energiegemeinschaft ihre eigenen Anforderungen.

Bei FAMILY OF POWER zum Beispiel gibt es keine laufenden Gebühren. Es wird lediglich ein einmaliger Mitgliedsbeitrag fällig, um der BEG beizutreten.

• Privatpersonen: 24 € (Genossenschaftsanteil + Aktivierung)

• Unternehmen: 132 € (Genossenschaftsanteil + Freischaltung)

Wenn du einmal beigetreten bist, war's das. Keine versteckten Kosten und monatlich jederzeit kündigbar.  Die Abrechnung erfolgt monatlich, basierend auf der tatsächlich bezogenen/ eingespeisten Energiemenge.

Jede Energiegemeinschaft ist ein wenig anders, und die Art der Unterstützung, die du erhältst, kann variieren. In der Regel erhältst du jedoch Hilfe auf dem gesamten Weg, von der Planung und dem rechtlichen Aufbau bis zur technischen Installation und Abrechnung. 

Bei Family of Power zum Beispiel erhältst du:

• Persönliche Beratung und Unterstützung

• Hilfe bei der rechtlichen Gründung der Gemeinschaft

• Unterstützung bei der technischen Einrichtung und Abrechnung

• Beratung für gemeinnützige, ökosoziale und genossenschaftliche Modelle

Ja, der Beitritt zu einer Energiegemeinschaft ist eine gute Idee. Wenn du die steigenden Energiekosten leid bist und dich den großen Stromanbietern gegenüber machtlos fühlst, bieten solche Gemeinschaften in Österreich eine echte Alternative. Sie geben den Menschen die Möglichkeit, saubere, lokale Energie zu produzieren und zu teilen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für jeden: kleine Anlagen für Wohnhäuser, lokale Gruppen für Stadtteile und größere Netzwerke wie die BEG, die Menschen im ganzen Land miteinander verbinden. Wenn du Teil eines solchen Netzwerks bist, kannst du deine Rechnungen senken, dich von den großen Anbietern befreien und grüne Energie unterstützen.

Sprich mit deinen Freunden und Nachbarn, um zu erfahren, was sie denken. Lasse dich inspirieren und mache den ersten Schritt. Ganz gleich, ob du einer Gemeinschaft beitrittst oder eine eigene gründest, du wirst Teil von etwas Größerem sein. Und wer weiß, vielleicht entfachst du ja auch in deiner Nachbarschaft etwas Großartiges.

Denn die Zukunft der sauberen Energie? Sie wartet nicht. Sie findet bereits statt - und du bist eingeladen.

• Über FAMILY OF POWER: https://familyofpower.eu/buergerenergiegemeinschaftoesterreich/

• FAMILY OF POWER Formular “Agreement on the Ownership and Use of the Energy Generating Plant”

• FAMILY OF POWER Formular “Energy and Power Supply Agreement”

• Bilde deine eigene Energiegemeinschaft: https://energiegemeinschaften.gv.at/schritte-zur-gruendung/

• Karten von österreichischen Energiegemeinschaften: https://energiegemeinschaften.gv.at/landkarte/

• Beratungsstellen in den Bundesländern: https://energiegemeinschaften.gv.at/kontakt-beratung/