Rundsteuerempfänger: Alles was du über § 14a EnWG wissen musst
Es heißt, das Laden von Elektrofahrzeugen sei einfach. Wenn du in dem Zusammenhang einen Begriff wie "Rundsteuerempfänger" liest, fühlst du dich vielleicht etwas hinters Licht geführt.
Bis vor kurzem brauchte man nicht viel über den Rundsteuerempfänger zu wissen, um eine Wallbox zu Hause zu nutzen. Da in Deutschland jedoch neue Vorschriften gelten, musst du nun in vielen Fällen ein solches Gerät installieren. Welche das sind, verraten wir dir in diesem Blog Beitrag.
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Was ist ein Rundsteuerempfänger?
Beginnen wir mit den Grundlagen.
Der Rundsteuerempfänger soll als Vermittler zwischen den elektrischen Großverbrauchern in deinem Haus und dem Stromnetzbetreiber fungieren. Stelle ihn dir einfach wie eine Art Fernbedienung für den Strom vor, die dabei hilft, die Übertragung von Strom aus dem Netz zu den Geräten im Gebäude zu regulieren. Nur liegt diese Fernbedienung nicht in deinen Händen, sondern in den Händen deines Netzbetreibers.
Wie funktioniert der Rundsteuerempfänger genau?
Der Rundsteuerempfänger empfängt ein spezielles Signal über die regulären Stromleitungen von deinem Netzbetreiber. Dieses Relais im Schaltschrank ist in der Lage, bestimmte elektrische Geräte auszuschalten oder deren Leistung entsprechend den Vorgaben des Energieversorgers zu reduzieren.
Eine solche Situation kann zum Beispiel eintreten, wenn der Strombedarf in einem bestimmten Gebiet höher ist als die verfügbare Strommenge. Wenn der Bedarf in deinem Gebiet sinkt, sendet dein Energieversorger ein weiteres digitales Funksignal: "Die Leistung kann erhöht werden."
Was sind die Vorteile eines Rundsteuerempfängers?
Du bist dir nicht sicher, ob du dich über die neuen Vorschriften freuen solltest? Sobald du dich über die netten Gegenleistungen informiert hast, die du erhalten kannst, wirst du feststellen, dass dies vielleicht ein Segen ist.
In Deutschland kommst du im Gegenzug dafür, dass du die Kontrolle über deine steuerbaren Geräte dem Netzbetreiber überlässt, z. B. in den Genuss eines geringeren Entgelts. So steht es im §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Seit dem 1. Januar 2024 ist es in Deutschland verpflichtend, dass neu installierte E-Auto-Ladestationen ab 4,2 kW durch den Netzbetreiber steuerbar sein müssen. Daher sind auch diese anmeldepflichtig. Die Bundesnetzagentur legt die Regeln für diese reduzierten Gebühren auf der Grundlage verschiedener Situationen fest. Es gibt zwei Möglichkeiten:
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pauschale Ermäßigung der Netzentgelte - rund 160 € pro Jahr
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deine Verbrauchskosten werden um 60 % gesenkt.
Im ersten Fall gilt der Rabatt landesweit und beträgt je nach Netzgebiet zwischen 110 und 190 EUR pro Jahr.
Für den zweiten Fall ist ein separater Stromzähler erforderlich. Ab 2025 soll es auch möglich sein, ein zeitvariables Netzentgelt zu wählen, welches das Laden zu Zeiten günstiger macht, in denen das Stromnetz weniger ausgelastet ist.
Könnte es passieren, dass ich ohne Strom dastehe?
In einigen Ländern schalten die Netzbetreiber unter bestimmten Bedingungen den Strom während der Stunden mit hoher Nachfrage vollständig ab. Aber keine Sorge.
Die neuen Regeln, die wir erwähnt haben, machen es einfach:
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Wallboxen behalten mindestens 4,2 kW, wobei das von deiner individuellen Situation abhängt
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Wärmepumpen oder Klimaanlagen dürfen nicht mehr als 40 % ihrer maximalen Leistung verbrauchen.
Hinweis: Die neuen Vorschriften haben keine Auswirkungen auf deine anderen Haushaltsgeräte.
Wie installiere ich den Rundsteuerempfänger?
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Melde deine Wallbox beim örtlichen Netzbetreiber an. Beachte, diesen nicht mit deinem Stromanbieter zu verwechseln. Während der Anbieter für die Versorgung zuständig ist, kümmert sich der Netzbetreiber um die Wartung und den Ausbau des Netzes. Dein Elektroinstallateur kann dir oft beim anmelden helfen.
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Sobald deine Wallbox installiert und registriert ist, wird sich der Netzbetreiber mit dir in Verbindung setzen, um die Kontrolle über die Stromversorgung deiner Wallbox zu übernehmen.
In Deutschland ist der Einbau eines Rundsteuerempfängers vorgeschrieben. Für andere Länder empfehlen wir, einen professionellen Elektriker zu konsultieren, der sich speziell um den Kauf und die Installation kümmert. Lass dich von ihm beraten, damit du weißt, ob du überhaupt eine Rundsteuerempfänger benötigst, bevor du eine endgültige Entscheidung triffst.
Nach der Installation durch den Netzbetreiber bzw. Installateur kann der Rundsteuerempfänger deine Einspeiseleistung anpassen und deine Verbrauchsgeräte wie z. B. eine Wallbox oder eine Wärmepumpe dauerhaft steuern.
Kann ich jede Wallbox an einen Rundsteuerempfänger anschließen?
Im Prinzip sollte es möglich sein, die meisten Wallboxen an einen Rundsteuerempfänger anzuschließen. Wie genau das funktioniert, hängt von der Ladestation selbst ab.
Nun fragst du dich vielleicht, ob die Wallbox dafür intelligent sein muss, oder?
Nein, intelligente Funktionen sind nicht erforderlich, damit der Rundsteuerempfänger mit deiner Wallbox funktioniert. Wie immer empfehlen wir dir aber, eine smarte Wallbox zu wählen, die das Laden nicht nur billiger, sondern auch wesentlich nachhaltiger macht.
Erfüllt der go-e Charger die neuen Vorschriften zum Rundsteuerempfänger und § 14a EnWG
Ja, alle go-e Charger der Gemini-Serie entsprechen den neuen Vorschriften.
Generell können unsere Wallboxen ohne Rundsteuerempfänger eingesetzt werden, es sei denn, es gibt örtliche Vorschriften, die dies vorschreiben. Die neu eingeführte Verordnung laut § 14a EnWG in Deutschland verlangt den Einsatz des Rundsteuerempfängers.
Was musst du also tun, um diese Vorschrift zu erfüllen?
Nun, da gibt es mehrere Möglichkeiten.
Der stationäre go-e Charger Gemini verfügt über zwei Datenkabel, die fest mit deinem Stromnetz verdrahtet werden können. Dein Elektriker muss lediglich den potentialfreien Ausgang der Steuerbox oder des Rundsteuerempfängers mit den weißen und roten Signalkabeln des go-e Charger Gemini verbinden, wie in der Anleitung des Gerätes beschrieben.
Gibt es auch noch andere Möglichkeiten?
Ja! Die drei folgenden Optionen sind sowohl für den stationären go-e Charger Gemini als auch für den mobilen go-e Charger Gemini flex geeignet.
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Steuerung über Modbus TCP mittels SPS
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Schützschaltung mit Verbindung zu Steuerbox oder Rundsteuerempfänger des Netzbetreibers*
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OCPP-Schnittstelle des Netzbetreibers
* Dies ist die einzige Variante, bei der der Ladestrom nicht reduziert werden kann, sondern nur eine komplette Abschaltung bei einer Netzüberlastung möglich ist.
In diesem PDF-Dokument haben wir alle Optionen der go-e Charger Gemini-Serie, einschließlich der mobilen Wallbox Gemini flex, detailliert zusammengefasst.
Smarte Wallbox oder Rundsteuerempfänger - wer hat mehr Kontrolle über das Laden deines Autos?
Wenn du eine smarte Wallbox wie unseren go-e Charger verwendest, kannst du die Ladeleistung manuell in der go-e App oder über den Druckknopf am Charger erhöhen oder verringern. Du kannst dies auch automatisieren, wenn du die Vorteile der PV-Überschussladung nutzt oder mit flexiblen Stromtarifen lädst.
Was aber, wenn der Rundsteuerempfänger feststellt, dass du immer noch zu viel Strom aus dem Netz beziehst?
Einfach ausgedrückt: Der Rundsteuerempfänger hat Priorität.
Wie genau funktioniert das?
Stelle dir vor, du verwendest unsere intelligente Kombination aus dem go-e Charger und dem go-e Controller. Du hast im Blick, wie viel Strom andere Dinge in deinem Haus verbrauchen. Darüber hinaus hast du ein Limit festgelegt, wieviel Strom dein ganzes Haus verbrauchen darf, während du dein Auto auflädst. Aber am Montagabend, wenn viele andere Haushalte sehr viel Strom verbrauchen, wird das Stromnetz in deinem Gebiet durch den Rundsteuerempfänger darüber informiert. Daher wird der Ladevorgang deines Autos vorübergehend unterbrochen oder der Ladestrom reduziert. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme, um die Stromlast auszugleichen und das Stromnetz stabil zu halten.
Wie viel kostet ein Rundsteuerempfänger?
Die Kosten für den Rundsteuerempfänger liegen zwischen 100 und 600 EUR. Bedenke, dass du auch für die Installation extra bezahlen musst. Die Einrichtung des Rundsteuerempfängers kostet etwa 30 EUR aufwärts.
Andere netzdienliche Lademöglichkeiten
Die wichtigste Aufgabe des Rundsteuerempfängers ist der Schutz des Netzes vor Überlastung. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass das Stromnetz in deinem Gebiet sicher ist:
OCPP: Eine smarte Wallbox mit OCPP-Funktion, wie der go-e Charger, kommuniziert problemlos mit anderen Ladestationen und Systemen, die die gleiche Funktion unterstützen.
API (Programmierschnittstelle): Dabei handelt es sich um ein Tool, mit dem die Ladestation und das Leitsystem reibungslos miteinander kommunizieren und Informationen über den Ladevorgang austauschen können. Je besser die Kommunikation ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ladestationen eine optimale Energiemenge beziehen, wenn Autos geladen werden.
Spitzenlastabschaltung: Wenn du unsere smarte Kombi, bestehend aus dem go-e Charger und dem go-e Controller, verwendest, kannst du Peak Shaving über einfache Menüeinstellungen aktivieren. Wenn du jedoch eine Wallbox verwendest, die eine solche Option nicht bietet, und diese an den Rundsteuerempfänger anschließt, wird das Peak Shaving vom Netz übernommen.
Dynamische Stromtarife: Dies ist mit einem intelligenten Zähler oder einem digitalen Stromzähler möglich, der mit zusätzlicher Hardware wie dem Tibber Pulse ausgestattet ist. So kannst du schwankende Strompreise ausnutzen und zu niedrigeren Tarifen und auf nachhaltigere Weise laden. Darüber hinaus sorgen dynamische Energietarife dafür, dass das Aufladen in Zeiten geringerer Netzbelastung erfolgt, wodurch die Effizienz optimiert wird.
Da flexible Stromtarife an den Strompreisindex gekoppelt sind, kannst du eine smarte Wallbox verwenden, um die Preise zu überwachen und den Stromverbrauch während der Schwachlastzeiten anzupassen. So lädst du ökonomischer. Ein solcher dynamischer Kontrollmechanismus hilft, das Netz auszugleichen und die Kosten zu senken.
Zusammenfassung
Der Rundsteuerempfänger dient dazu, die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. Es ist wesentlich kostengünstiger, die verbrauchte Leistung zu regeln, als die Stromnetze aufzurüsten, damit sie einem höheren Druck standhalten.
Darüber hinaus schreibt der § 14a EnWG vor, dass das Gerät in bestimmten Fällen eingebaut werden muss. Alle go-e Charger der Gemini-Serie entsprechen den neuen Vorschriften, d.h. ihre Ladeleistung kann entsprechend der dynamischen Belastung des Netzes angepasst werden.