7 Tipps, wie du die Reichweite deines E-Autos im Winter steigern kannst
Einer der Gründe, warum Elektroautos im Winter eine geringere Reichweite haben, ist, dass Elektromotoren im Gegensatz zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren keine Abwärme erzeugen, die zum Heizen genutzt werden kann. Außerdem verbraucht das Aufheizen der Traktionsbatterie zusätzliche Energie.
Verschiedene Automodelle reagieren unterschiedlich auf kaltes Wetter. Im ADAC-Test von 2022 wurde beispielsweise der Fiat 500e mit der kleinsten Batterie (37 kWh) unter den Testteilnehmern zum Testsieger, da er bei -7°C im Vergleich zu 14°C eine um 25 % verringerte Reichweite aufwies, während der VW ID.3 im selben Test 50 % seiner Reichweite verlor. Später im Jahr bietet VW seinen Kunden das Software-Update 2.4 an, das durch ein optimiertes Thermomanagement eine Senkung des Energieverbrauchs verspricht.
Eines ist sicher: Im Winter haben Elektroautos eine geringere Reichweite. Um in den frostigen Monaten immer komfortabel und stressfrei unterwegs zu sein, kann es nicht schaden, ab und an mal etwas Energie zu sparen.
Wir haben sieben Tipps für dich, damit du deine Winterfahrten in vollen Zügen genießen und umweltfreundlich fahren kannst.
Tipp #1: Verwende die Sitzheizung statt der Innenraumheizung
Einer der Hauptgründe, warum sich die Batterie deines Elektroautos im Winter schneller entlädt, ist die erforderliche Energie für die Heizung. Beim Verbrenner wird dafür auch Abwärme aus dem Motor genutzt, die beim Elektroauto nicht zur Verfügung steht. Fährst du fünf oder zehn Minuten ohne die Heizung anzuschalten, ist das mit einer Jacke sicherlich in Ordnung. Bist du aber eine halbe Stunde oder länger unterwegs, wirst du sie wahrscheinlich ausziehen wollen. Die Heizung nicht anzumachen, ist also keine Option.
Anstatt jedoch die Innenraumheizung zu verwenden, könntest du auch nur deine Sitz- und Lenkradheizung einschalten. Auf diese Weise nutzt du den Strom viel effizienter, nämlich nur dort, wo du auch wirklich Wärme brauchst, insbesondere wenn du alleine fährst, und sparst dir so Energie aus deinem Akku. Vielleicht ist die Sitzheizung für dein persönliches Wohlempfinden völlig ausreichend.
Tipp #2: Heize den Innenraum vor der Fahrt vor
Dieser Tipp ist insbesondere für diejenigen interessant, die eine Wallbox zu Hause haben. Damit du deine Fahrt in einem angenehm warmen Auto beginnen kannst, mache es dir zur Gewohnheit, zum Auto zu gehen und die Heizung einzuschalten, bevor du losfährst. Achte jedoch darauf, dass dein E-Auto an deine Wallbox angeschlossen ist, so dass diese dein Auto während des Heizens laden kann. So ziehst du die Energie direkt aus dem Stromnetz und du tastest deinen Akku nicht an. Stoppst du an einer öffentlichen Ladesäule, kannst du natürlich auch dort den Innenraum des Fahrzeugs während des Ladens heizen.
Viele Elektroautos bieten zudem die Möglichkeit, den Innenraum über eine mobile App vorzuheizen und das sogar zeitlich zu planen. Auf diese Weise musst du nicht einmal deine morgendliche Routine unterbrechen. Wurde dein Elektroauto zum Beispiel in der Nacht planmäßig mit deinem go-e Charger geladen und ist noch mit der smarten Wallbox verbunden, starte einfach einige Minuten vor dem Verlassen des Hauses den Ladevorgang über die go-e App und aktiviere das Vorheizen über deine Auto-App. Beachte, dass die Wallbox in dem Falle nur im Basic-Modus laden sollte und manche Features des go-e Chargers, wie z. B. der Ladetimer oder der Eco-Modus für das Vorheizen ausgeschaltet sein sollten.
Hinweis
Wenn du während der Fahrt die Heizung benutzt, wähle den Umluftbetrieb. So heizt sich der Innenraum schneller auf.
Übrigens: Auch ohne Vorglühen erzeugt ein Elektrofahrzeug in sehr kurzer Zeit warme Luft, viel schneller als ein Verbrennungsmotor. Das erspart dir oft das Eiskratzen von deinem auf der Straße geparkten Auto.
Tipp #3: Nutze den Tempomat für mehr Effizienz
Um die Reichweite deines E-Autos im Winter zu erhöhen, empfehle ich dir, die Fahrgeschwindigkeit konstant zu halten. Vermeide also plötzliches Beschleunigen und aggressives Bremsen, da dies die Batterie schnell entladen kann. Am besten schaltest du dazu den Tempomat ein, sodass der Bordcomputer deines E-Autos die Leistungsabgabe effizienter steuern kann. Das macht insbesondere auf langen Autobahnfahrten Sinn. Darüber hinaus schonst du deine Batterie, wenn du deine normale Geschwindigkeit z. B. von 120 auf 100 reduzierst. Je höher deine Geschwindigkeit, desto schneller wird nämlich die Batterie entladen.
Tipp #4: Plane neue Strecken im Voraus
Der Winter ist eine gute Zeit, um neue Orte zu erkunden, sei es, um in die Berge zu fahren oder in andere Städte zu reisen, um die magischen Weihnachtsmärkte zu besuchen. Diese Abenteuer bedeuten aber auch, dass du auf ungewohnten Strecken unterwegs sein wirst. Damit du deine Reise genießen kannst und Umwege vermeidest, empfehlen wir dir, einen Plan zu erstellen, damit du dich nicht verfährst und Akkuleistung verschwendest. Deine Autobatterie wird es dir danken.
Hinweis: Effizientes Aufladen kommt nicht nur dir zugute, sondern auch der Umwelt. Je weniger Energie du verbrauchst, desto weniger Druck wird auf das Stromnetz ausgeübt.
Wenn du unterwegs eine zusätzliche Ladung benötigst, solltest du eine oder zwei Ladestationen in deine Reiseroute einplanen. Viele Elektroautos bieten eine Ladestationssuche über das Navigationssystem. Es gibt auch mobile Apps, die dir helfen, diese Ladestationen zu finden. ChargeFinder zum Beispiel bietet nicht nur Informationen über Ladestationen, sondern zeigt auch nahe gelegene Einrichtungen wie Restaurants, Museen und Supermärkte an. So kannst du bequem einen Zwischenstopp zum Mittagessen einplanen oder interessante Ausstellungen besuchen, während dein Auto aufgeladen wird.
Tipp #5: Lade auf ein höheres Niveau
Im Sommer achtest du vielleicht nicht so sehr darauf, die Batterie deines Elektrofahrzeugs vollständig aufzuladen. Wenn jedoch der Winter kommt, vor allem, wenn es dein erster Winter mit deinem E-Auto ist und du nicht weiß, wie es auf niedrigere Temperaturen reagiert, macht es Sinn die Batterie deines Autos auf einen höheren Ladestand zu laden.
Hast du vor, eine längere Strecke zu fahren, empfehlen wir dir, dein E-Auto auf 100 Prozent aufzuladen, denn die Batterie verliert im Winter z. B. wegen der Heizvorgänge für dein Wohlbefinden und den Akku viel schneller an Ladung.
Stelle dir mal vor, du stehst an einem Morgen mit Minus 8 Grad Celsius im Stau und die klassische Heizung läuft 30 Minuten oder länger. Das wird dich einiges an Batterieleistung kosten. Hast du dein E-Auto zu 100 Prozent aufgeladen, kann dir das den Tag retten. Denn mit ausreichend Akkukapazität kannst du stundenlang im Stau stehen und wirst nicht frieren. Du wirst also bestimmt froh sein, dein E-Auto am Vorabend voll aufgeladen zu haben. Mit einer smarten Wallbox wie dem go-e Charger Gemini oder go-e Charger Gemini flex kannst du das nächtliche Aufladen bequem in der App planen und sogar ein Energielimit festlegen. Ist dieses erreicht, stoppt die Wallbox den Ladevorgang. Viele E-Autos können auch über das Display oder die App so konfiguriert werden, dass sie nur zu 90 % oder 100 % geladen werden. Aber nicht jedes Elektroauto bietet diese Option. Und 95% sind zum Beispiel oft nicht möglich. Außerdem kannst du mit dem go-e Charger die Vorteile flexibler Stromtarife nutzen. Diese Tarife ermöglichen es dir, dein Elektroauto dann aufzuladen, wenn der Gesamtstrombedarf in deiner Region oder deinem Land am niedrigsten ist. Eine Wallbox mit integrierten Stromanbietern, wie der go-e Charger, überwacht kontinuierlich die Strompreise in Echtzeit und leitet den Ladevorgang zu den günstigsten Zeiten ein. Das ist nur eine der Möglichkeiten, wie du mit dieser smarten Wallbox Geld sparen kannst.
Hast du übrigens vor, nur kurze Strecken zu fahren, dann raten wir dir, den Ladestand von 90 Prozent auch im Winter nicht zu überschreiten, damit dein E-Auto nicht tagelang mit einer zu fast 100 Prozent aufgeladenen Batterie ohne Aktivität in deiner Garage steht.
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Tipp #6: Fahre im Eco Modus
Der Eco-Modus deines Elektroautos funktioniert ähnlich wie die Energiesparmodi in anderen elektronischen Geräten, die den maximalen Energieverbrauch begrenzen. Das bedeutet, dass dein Elektroauto auch bei starker Beschleunigung nur eine begrenzte Menge an Strom erhält, dadurch aber auch weniger stark beschleunigt und somit weniger Energie verbraucht. Mit dem Eco-Modus kannst du also einiges an Energie einsparen. Viele E-Autos bieten auch im Eco-Modus noch eine Topbeschleunigung.
Außerdem kann dir der Eco-Modus mehr Sicherheit bieten. Da die Motorleistung reduziert wird, beschleunigt das E-Auto langsamer, wodurch die Gefahr des Durchdrehens der Räder auf Eis oder verschneiten Straßen verringert wird. Lese also vor dem Winter die Betriebsanleitung deines Fahrzeuges, um zu verstehen, wie du den Eco-Modus effektiv nutzen und das Beste aus deinem Elektroauto bei kaltem Wetter herausholen kannst.
Übrigens: Solltest du daran denken, die Vorteile der Rekuperation auch im Winter einzusetzen, dann Vorsicht. Denn in der kalten Jahreszeit ist oft eisig oder rutschig, weshalb es besser ist, die Rekuperationsleistung im Winter zu reduzieren, um gefährliche Situationen zu vermeiden.
Tipp #7: Halte dein Elektroauto warm
Du hast vielleicht nicht immer die Möglichkeit, zwischen einem Parkplatz im Freien und einer Garage zu wählen. Wenn du aber die Wahl hast, ist sie die beste Lösung. Die relativ warme Umgebung in einer Garage trägt dazu bei, dass die Autobatterie die Ladung länger aufrechterhält, da sie selbst und der Innenraum des Autos weniger temperiert werden müssen.
Hinweis
Für einen effizienten Ladevorgang sollte die Batterie ihre Betriebstemperatur erreicht haben. Das Aufladen am Abend nach der Fahrt ist effektiver als das Aufladen am Morgen vor der Fahrt. Es ist jedoch besser, mit einer geringen Leistung zu laden, um das Netz nicht zu überlasten. Wahrscheinlich bist du nämlich nicht der Einzige, der gerade sein Auto auflädt.
Übrigens: Auch das Schnellladen bringt nichts, wenn du dein Auto mit einer kalten Batterie startest. Wenn die Temperatur der Batterie außerhalb des optimalen Bereichs liegt, senkt das Batteriemanagementsystem die Ladeleistung, um die Batterie zu schützen, was zu einer spürbaren Verlängerung der Schnellladezeit führt.
Vermeide darüber hinaus kurze Fahrten mit längeren Ruhepausen dazwischen. Wenn du z. B. eine Fahrt mit mehreren Besichtigungsstopps und langen Pausen geplant hast, solltest du bedenken, dass diese langen Stopps dazu führen können, dass der Innenraum und die Batterie des Fahrzeugs abkühlen. Infolgedessen muss das Auto möglicherweise wiederholt sowohl den Innenraum als auch die Batterie aufheizen, was zu Energieineffizienz führt.
Bonus-Tipps
Erleichtere die Ladung
Schleppe nicht ständig Dinge im Kofferraum deines Autos herum, die du nicht brauchst. Zum Beispiel einen Kindersitz oder eine Sitzerhöhung, die du für diese Fahrt nicht brauchst, oder Getränkekisten vom letzten Einkauf.
Wenn du deinen Kofferraum mit unnötigen Dingen belädst, wird dein Auto schwerer und muss mehr arbeiten, um es zu bewegen, was bedeutet, dass die Batterie schneller verbraucht wird. Wenn du also beim Laden Geld sparen und den Strom nicht vergeuden möchtest, solltest du nur das mitnehmen, was du wirklich brauchen.
Verwende eine Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe in Elektroautos senkt den Stromverbrauch, indem sie die Wärme der Batterie zur Erwärmung des Fahrzeugs nutzt. Das spart Energie und erhöht die Reichweite deines E-Autos, besonders bei kaltem Wetter. Allerdings kosten solche Pumpen als Sonderausstattung oft extra.
Was du über regeneratives Bremsen im Winter wissen musst
Du fragst dich vielleicht, warum wir das regenerative Bremsen nicht in unsere Liste der Tipps aufgenommen haben. Schließlich ist diese Funktion dafür bekannt, dass sie die Reichweite auf magische Weise erhöht, nicht wahr?
Wenn es um das Fahren im Winter geht, ist das leider nicht ganz so.
Im Winter ist es nämlich besser, die regenerative Bremsleistung zu verringern, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Außerdem ist die Rekuperation bei niedrigen Temperaturen schwächer.
Nextmove führte im ADAC-Fahrsicherheitszentrum in Leipzig-Halle einen Test durch, um zu untersuchen, wie sich die Fahrzeuge beim Bremsen und bei der Energierückgewinnung auf Teststrecken verhalten, die schneebedeckten Oberflächen ähneln. Einige der Fahrzeuge waren mit Winterreifen, andere mit Ganzjahresreifen ausgestattet.
Das wichtigste Ergebnis des Tests ist, dass sich das regenerative Bremsen bei niedrigen Geschwindigkeiten bis 40 km/h nur minimal auf das Fahrverhalten der Fahrzeuge auswirkt. Ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h ist jedoch ein deutlicher Unterschied festzustellen. Fahrzeuge mit Hinterradantrieb neigen bei starkem regenerativem Bremsen zu Instabilität und sogar zum Überschlag. Die Verwendung herkömmlicher mechanischer Bremsen ohne Rückspeisung hingegen verbessert die Stabilität des Testfahrzeugs erheblich.
Es hängt also sehr stark von der Geschwindigkeit und den Straßenverhältnissen ab, ob du eine regenerative Bremsung machst oder nicht.
Zusammenfassung
Fassen wir zusammen. Um die Reichweite deines Elektroautos im Winter zu erhöhen, könntest du:
-
dich für eine Kontaktheizung anstelle einer Innenraumheizung entscheiden
-
den Innenraum vor der Fahrt im Winter vorheizen
-
den Tempomat benutzen, um die Geschwindigkeit konstant zu halten
-
Fahrten zu neuen Orten im Voraus planen
-
die Batterie bei langen Fahrten möglichst zu 100 % aufladen
-
den Eco-Modus deines E-Autos nutzen
-
in einer Garage statt im Freien parken.
Um das Beste aus deinem Elektroauto herauszuholen, solltest du außerdem wissen, was dein Auto alles kann. Verschiedene Hersteller haben ihre eigenen einzigartigen Funktionen, und selbst etwas so Alltägliches wie der Eco-Modus kann von einem Fahrzeug zum anderen unterschiedlich funktionieren.
Tesla-Fahrzeuge haben zum Beispiel eine optionale Funktion namens Reichweitenmodus. Wenn du diese Funktion aktivierst, wird z. B. die Leistung der Klimaanlage begrenzt und die Tesla-Signalleuchten werden ausgeschaltet, um Energie zu sparen. Und wenn du einen Tesla mit Allradantrieb fährst, optimiert er auch die Drehmomentverteilung zwischen den Motoren, um die Reichweite zu maximieren.
Lerne also die Möglichkeiten deines E-Autos kennen und nutze sie zu deinem Vorteil!