E-mobility road trip to Norway

26.05.2023

E-Mobility Road Trip to Norway - Interview mit Ronald und Johannes

Zuletzt aktualisiert: 28.05.2023Lesezeit: 10 Minuten

Als sich unsere E-Mobilitäts-Enthusiasten Ronald und Johannes auf ihre elektrisierende Reise nach Oslo begaben, begegneten sie nicht nur atemberaubenden Landschaften. Unterwegs hatten sie die Gelegenheit, mit Elektroautobesitzern in Kontakt zu treten und ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen. Vielleicht hast du einen Blick auf dieses Abenteuer auf Instagram geworfen oder bist ihnen auf Polarsteps gefolgt, aber ihre Sammlung von Geschichten geht weit darüber hinaus. 

Wie war es, 6 Tage lang über 4.500 km mit einem Hyundai Ioniq 5 zu fahren? Was waren die herausragenden Momente und Herausforderungen? Wird es weitere Reisen geben? Wir haben 15 Fragen, um das herauszufinden!

Damit du dir ein umfassendes Bild machen kannst, beginnen wir mit Zahlen und Fakten

  • Zurückgelegte Gesamtstrecke: 4.633 km (laut Tacho)
  • Anzahl der Ladestationen: 8 x AC (kostenlos bei Fans von go-e) 1 x AC (Parkhaus) + 1 x DC (kostenlos bei go-e Partner) + 18 HPC/DC
  • Durchschnittlicher Verbrauch: 22,36 kWh/100 km
  • Kosten: 245,17 €
  • Geladene kWh: 885,85 kWh (bezahlt) / 150,25 kWh (unbezahlt)
  • Temperatur/Wetter: zwischen 5 und 22 Grad Celsius je nach Tag und Uhrzeit
  • Durchschnittliche Geschwindigkeit: 79 km/h
  • Batteriekapazität: 77,4 kWh
     

   1. Ihr habt euch für ein Elektroauto entschieden, um nach Norwegen zu kommen, und nicht für ein Flugzeug oder einen Zug. Warum?

Ronald: Unsere erste Mission war es, zum Nordic EV Summit zu kommen, einer großen E-Mobilitätskonferenz im Norden. Wir wollten wissen, ob wir es mit einem Elektroauto rechtzeitig schaffen würden. Wir hätten auch ein Flugzeug nehmen können, aber wir wollten es versuchen.

Johannes: Die Herausforderung war für uns eine doppelte. Zum einen ging es darum, unseren Auftraggebern und Kunden unsere eigenen Erfahrungen mit Langstreckenfahrten mit einem Elektroauto zu zeigen. Zweitens wollten wir die Gelegenheit nutzen, die Menschen zu besuchen, mit denen wir täglich zusammenarbeiten, wie unsere Wiederverkäufer und die Kunden, mit denen wir über soziale Medien oder über unseren Newsletter in Kontakt stehen.

Ronald und Johannes

   2. Habt ihr es rechtzeitig zum Nordic EV Summit geschafft?

Ronald: Wir haben es geschafft, aber es war definitiv eine Herausforderung. Es ging nicht nur darum, ein Elektroauto zu fahren, sondern einfach um das Gesamterlebnis. Wir haben unterwegs so viele freundliche go-e Fans getroffen. Es war wirklich toll, mit ihnen zu reden und ihre Geschichten zu hören. Wir hätten stundenlang dort bleiben können.

 

Ronald und Johannes mit go-e fans

   3. Habt ihr schon einmal Reichweitenangst erlebt?

Ronald: Wir haben einmal ... na ja ... etwas Ähnliches erlebt. An einem Tag, an dem wir besonders unter Zeitdruck standen, sind wir eine Zeit lang mit etwa 190 Stundenkilometern gefahren. Das würde ich niemandem empfehlen, weil das die Batteriekapazität sehr schnell erschöpft. Deshalb haben wir es auch nicht bis zur nächsten geplanten Ladestation geschafft und mussten uns eine andere suchen.

   4. Was war der niedrigste Akkustand, den ihr während der Reise erlebt habt?

Johannes: Wenn ich mich recht erinnere, waren es etwa 30 Kilometer.

Ronald: Außer in dieser einen Situation hatten wir immer mehr als 10 % der gesamten Batteriekapazität.

   5. Wie sehr hat der Standort der Ladestationen eure Routenplanung beeinflusst?

Johannes: Wir brauchten etwas Planung, aber es war ziemlich einfach. Du öffnest die App mit den Ladestationen und wählst eine der Ladestationen entlang der Route, die du im Voraus ausgewählt hast. Das ist ganz einfach.

Ronald: Wir haben die App Charge myHyundai verwendet, da wir mit dem Hyundai Ioniq 5 unterwegs waren. Es gibt zwar keine eigene Ladestation von Hyundai, aber sie haben Roaming-Partner und zeigen einem fast jede Ladestation entlang der Strecke an. Wir haben die App nur manchmal genutzt, weil uns das Navigationssystem des Autos ohnehin alle Ladestationen angezeigt hat. Daher haben wir einfach unsere Route damit geplant und wurden dann vom Navigationssystem aufgefordert, eine Ladestation auf der Route zu nutzen, wenn die Batteriekapazität nicht ausreichte.

Eine knifflige Situation hatten wir mit den Filtern des Navigationssystems bei der Suche nach einer Ladestation. Ursprünglich hatten wir den Filter so eingestellt, dass uns nur Ladestationen angezeigt wurden, die nicht besetzt waren. Das schien eine gute Idee zu sein, aber die Sache hat einen Haken: Die belegten Ladestationen werden gar nicht angezeigt. Das Problem ist, dass die Ladestation vielleicht nicht mehr besetzt ist, wenn man sie erreichtAber das wirkt sich bereits auf die Planung aus, du suchst unterwegs nach anderen Lademöglichkeiten usw. Man muss sich also wirklich überlegen, ob man diese Filterfunktion nutzen will.

   6. Wie teuer war das öffentliche Laden?

Ronald: Wir hatten einen Sondertarif, der von Hyundai in Verbindung mit IONITY angeboten wurde, daher zahlten wir 29 Cent pro kWh und einen festen Betrag von 13 EUR pro Monat. Sonst hätten wir 79 Cent pro kWh zahlen müssen. Viele andere Elektroauto-Marken bieten ähnliche Tarife an. Übrigens: Hast du keine Lade-App, sondern nur eine Ladekarte, sind dir nicht immer die Preise pro kWh der verschiedenen Ladestationen bekannt, wenn du keinen Tarif mit festen Preisen hast. Es gibt fast nie einen Hinweis auf den Preis auf dem Display der Ladestation.

   7. Ihr habt überall auf dem Weg go-e-Magnete hinterlassen. Wie viele?

Johannes: Etwa 70. Wir haben sie auch an Leute weitergegeben, die wir unterwegs getroffen haben. Diese Magnete waren sehr beliebt, mehrere Leute fragten uns, wo sie sie bekommen könnten. Ein Mann, den wir getroffen haben, wollte sogar welche für seine Kinder.

   8. Seid ihr während eurer Reise auf irgendwelche Herausforderungen gestoßen?

Ronald: Ein Problem war, dass es fast nie ein Hotel mit einer Ladestation gab. Wenn wir während einer Übernachtung hätten aufladen können, wäre unser Auto am Morgen voll aufgeladen gewesen. Und wir hätten nur zwei Zwischenstopps zum Aufladen einlegen müssen, statt 3 oder 4. Manchmal mussten wir das Auto aufladen, bevor wir das Hotel erreichten, weshalb wir später ankamen, manchmal nachts, was nicht sehr praktisch war. Allerdings haben wir die Hotels erst kurzfristig während der Reise gebucht. Bei einer längerfristigen Planung hätten wir uns vielleicht anders entschieden.

Einmal übernachteten wir sogar in einem Hotel mit einer Ladestation. Aber es war schwierig, sie zum Laufen zu bringen. Die App, die wir für alle anderen Ladestationen verwendet hatten, funktionierte nicht, wir versuchten es mit einer anderen, und auch die funktionierte nicht. Obwohl letztere auf der Ladestation beworben wurde. Erst nach dem Herunterladen der dritten App und dem Wechsel zur identischen Ladestation daneben, gelang es uns, eine Verbindung herzustellen und unser Auto zu laden.

   9. Seid ihr auf eurer Reise durch verschiedene Länder auf Sprachbarrieren gestoßen?

Johannes: Es war nur einmal und in einem unerwarteten Land, Schweden. Wir hielten an einem Restaurant an der Autobahn. Ich fragte nach Wasser. Es war lustig, weil die Dame, die dort arbeitete, nicht verstand, was ich auf Englisch sagte. Wir versuchten, etwas zu sagen wie "Wo haben Sie Wasser?" oder "Können wir etwas Wasser haben?" Später sah ich einen Getränkehalter mit mehreren Optionen. Eine Option schien das schwedische Wort für Wasser zu sein.

   10. Wie viele Menschen habt ihr auf dem Weg dorthin getroffen? Wer waren diese Leute?

Ronald: Wir haben 10 Stopps eingelegt, um Leute zu treffen, die go-e Fans und Wiederverkäufer sind. Viele von ihnen empfingen uns mit Essen und Getränken, und wenn wir länger blieben, waren sie bereit, uns ihr Haus zu zeigen, uns eine Tour durch die Stadt oder den Ort, in dem sie lebten, zu geben und viel mehr Zeit mit uns zu verbringen. Ihre Freundlichkeit und Offenheit waren wirklich beeindruckend. 

Johannes: Die Menschen, die uns die Hand reichten, waren eine besondere Art von Menschen. Sie wollten ihre Geschichten mit uns teilen, aber sie waren auch sehr an den go-e Produkten interessiert. Wir haben es wirklich genossen, bei ihnen zu sein, und es fiel uns sehr schwer, sie zu verlassen. Außerdem hat uns fast jeder ein bisschen Strom zum Aufladen gegeben, manchmal von der PV-Anlage, so dass wir auch mit grüner Energie aus der Sonne gefahren sind.

Mit einem Elektroauto nach Norwegen

   11. Könnt ihr uns drei Highlights eurer Reise nennen?

Ronald: Das erste Highlight war das Treffen mit dem allerersten Kunden auf unserem Weg, Wolfgang. Er hat seine eigene Phasenschaltung für den go-e Charger V2 entwickelt. Und das ist wirklich etwas Besonderes, denn selbst wir bei go-e bieten diese Option nicht an. Erst der go-e Charger V3 und die späteren Modelle bieten eine Phasenumschaltung. 

Johannes: Das nächste besondere Ereignis war das Treffen mit Günter und seiner Frau Dorothea aus Deutschland. Sie hatten einen "Trabant", ein altes Auto, das 1988 in Ostdeutschland gebaut wurde. Wir hatten zwar nur eine kurze Fahrt, aber es war eine, die uns in Erinnerung bleiben wird. Das Innendesign hatte es in sich: Das Auto hatte eine spezielle Lampe, die vorne hing, ein modernes Radio und viele andere auffällige Elemente, die man nie erwartet hätte. Übrigens hat das Ehepaar von uns Freikarten für die Power2Drive Europe Messe in München erhalten.

 

Ronald und Johannes mit go-e fans

Johannes: Und ich möchte auch noch die Fahrt mit der Fähre von Schweden nach Deutschland erwähnen. Das war ein ziemliches Abenteuer und mein persönliches Highlight... Das Wetter war stürmisch, die Wellen waren hoch, und irgendwann fingen Dinge wie Teller und andere Gegenstände an zu fallen, und alles bewegte sich auf und ab. Ich hatte also ein bisschen Mühe, meinen eigenen Kurs zu halten. Ronald hat versucht, so zu tun, als ob nichts passiert wäre, aber als er lief, sah er aus wie Bambi auf Eis. Das war also eine Fahrt, die uns in Erinnerung bleiben wird", sagt Johannes lachend. 

Ronald: Jeder Besuch bei unseren go-e Fans und Partnern sowie der Nordic EV Summit in Oslo war ein Highlight für sich. Es ist schade, dass wir nicht auf alles eingehen können. Danke an alle, die wir treffen durften und danke für eure Gastfreundschaft.

   12. Welche Ratschläge oder Tipps würdet ihr jemandem geben, der eine ähnliche Reise mit einem Elektroauto plant?

Ronald: Ihr braucht ein Auto mit einer angemessenen Reichweite. Obwohl man das im Prinzip mit jedem Auto machen kann. Unterwegs wurde uns von einem Mann erzählt, der vor einigen Jahren mit einem Renault Twizy von München bis zum Nordkap (ca. 3700 km) gefahren ist. Die Reichweite dieses Autos beträgt etwa 60 km. Außerdem war es damals eine echte Herausforderung, da das Ladenetz deutlich kleiner war.

   13. Was ist für dich die niedrigste akzeptable Reichweite eines Autos für Langstreckenfahrten?

Ronald: Ich denke, 250 km sind akzeptabel, und alles über 300 km ist nicht nur akzeptabel, sondern auch ziemlich komfortabel. Man muss bedenken, dass man die Reichweite ohnehin nicht zu 100 % ausnutzen kann.

   14. Wenn du etwas an dieser Reise ändern könntest, würdest du es tun?

Johannes: Ich würde nichts ändern, ich denke, wir waren gut vorbereitet. Eine kleine Sache allerdings: Ich wünschte, ich hätte meine 360°-Kamera öfter benutzt. Es gab Momente, in denen ich dachte: "Ah, das wäre cool zu drehen", aber da war es schon zu spät.

Ronald: Ich würde alles noch einmal genauso machen. Unsere Reise war voller interessanter Menschen, wir haben die Erfahrung gemacht, lange Strecken mit einem Elektroauto zu fahren (worüber wir oft sprechen), und wir haben an schönen Orten übernachtet, zum Beispiel in einem Hotel in Norddeutschland, das Zimmer mit Meerblick hatte. Außerdem haben wir es bis zur E-Mobilitätsmesse und zurück geschafft.

Norddeutschland

   15. Plant ihr weitere Reisen dieser Art in Zukunft?

Johannes: Wir würden uns auf jeden Fall wünschen, mehr solche Reisen zu machen. Viele Leute haben sich bei uns gemeldet und gesagt, dass sie sich freuen würden, uns unterwegs zu treffen, viele von ihnen aus Österreich. Aber bei dieser letzten Reise mussten wir immer aufpassen, wie lange wir bleiben. Das ist etwas, was wir uns für die nächste Reise überlegen sollten. 

Ronald: Wir könnten zum Beispiel nach Italien oder Deutschland reisen, aber wir müssen uns für eine Region entscheiden. Denn am interessantesten war es, verschiedene Menschen zu treffen, ihre Geschichten zu hören und zu erfahren, warum sie so leben, wie sie es tun. Allerdings mussten wir zwischen den Treffen viel Zeit im Auto verbringen, was sich vermeiden ließe, wenn wir in der gleichen Gegend blieben. Das ist also der Plan.

   16. Wie würdet ihr eure Reiseerfahrung insgesamt beschreiben?

Ronald und Johannes: Wir hatten eine absolut wunderbare Zeit, dank der unglaublichen Menschen, die wir auf unserem Weg getroffen haben. Wir sind überwältigt über ihre außergewöhnliche Gastfreundschaft, denn sie gaben uns das Gefühl, Teil ihrer Familie zu sein und taten alles, um uns die Gegend zu zeigen. Von der Einladung zu einem leckeren Frühstück bis hin zum köstlichen Abendessen - ihre Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit machten unsere Erfahrung zu etwas ganz Besonderem. Besonders bedanken möchten wir uns bei Wolfgang in Traunwalchen, Wilhelm in Edling, Reinhard in Vaihingen/Enz, Uwe in Sehnde, Axel von Prokot Elektrotechnik in Hannover, Michael in Schneverdingen, Steffen in Stralsund, Günter und Dorothea in Rosenbach, Nils und Isabell in Oberaurach und dem Team von Nelhiebel Elektrotechnik in München.


 

go-e fans

Rückblickend auf ihre Reise geben Ronald und Johannes zu, dass sie einige Herausforderungen zu bewältigen hatten, wie z. B. den Mangel an Hotels mit Ladestationen. Nichtsdestotrotz hinterließen die Begegnungen mit Kunden und Partnern einen bleibenden Eindruck, und die Großzügigkeit der Menschen, die sie nicht nur mit leckerem Essen, sondern oft auch mit erneuerbarer Energie für das Auto versorgten, machte die Reise nachhaltiger und einfach unvergesslich. Was die Reisepläne betrifft, so klingt es, als stünden neue Abenteuer der E-Mobilität bevor.

 


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